Virtuelles Chorkonzert

Mitsingen erwünscht

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Chormitglieder im Dekanat Osnabrück-Nord können sich an einem virtuellen Konzert beteiligen: einfach ein Weihnachtslied in der eigenen Stimmlage aufnehmen und damit Teil eines YouTube-Videos werden.


Michael Schmoll fügt die eingeschickten Dateien der Chormitglieder zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Foto: Thomas Osterfeld

Für Advents- und Weihnachtskonzerte kann derzeit nicht geprobt werden, aber es ist für Ersatz gesorgt: Die Chorleiter im Dekanat Osnabrück-Nord haben ihre Chöre angeschrieben und aufgefordert, sich an einem virtuellen Auftritt zu beteiligen. Erklingen soll das niederländische Weihnachtslied „Mitten in der Winternacht“, das von Michael Schmoll komponiert wurde. Den deutschen Text des Liedes verfasste Andreas Mohr. 

Michael Schmoll unterrichtet am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück Musiktheorie, Gehörbildung und Arrangement und leitet den Kirchenchor „Icker Kantorei“. In einer Zoom-Konferenz mit Regionalkantorin Maria Hartelt und Diözesankirchenmusikdirektor Martin Tigges entstand die Idee zu dem Chorprojekt auf YouTube. Das Lied „Mitten in der Winternacht“ soll dafür vierstimmig erklingen. Die Sängerinnen und Sänger der Kirchenchöre von Quakenbrück bis Belm werden ein Lied in ihrer Stimmlage aufnehmen und einsenden. 

Wie das geht, ist im Schreiben erklärt, das an die Chormitglieder verschickt wurde. Das Weihnachtslied findet sich auf der Internetseite von Michael Schmoll mit Text und Noten. Außerdem sind dort Hörproben hinterlegt, so dass man sich für jede Stimme anhören kann, wie es klingen muss. Die Hörproben stammen von Pia Schmoll (Sopran), Brigitte  Robers-Schmoll (Alt), Martin Tigges (Tenor) und Michael Schmoll selbst (Bass).

Die eigene Gesangsaufnahme per Handy verschicken

Martin Tigges, der Chöre in Rulle und Wallenhorst leitet, empfiehlt, sich die Beispiele zunächst anzuhören und das Lied einzuüben. Dann könne man über den Kopfhörer die Hörprobe laufen lassen und dazu singen, so gerate man nicht aus dem Takt. Den eigenen Gesang könne man mit dem Handy aufnehmen, die meisten Smartphones hätten eine Aufnahmefunktion. Dann solle man die Aufnahme als mp3-Datei an Michael Schmoll schicken, das gehe direkt vom Handy aus per WhatsApp unter der Nummer 01 60 1 51 24 45. Wer eine E-Mail verschicken will, nimmt diese Adresse: m.schmoll@t-online.de 

Die eingeschickten Dateien mischt Michael Schmoll zu einem klangvollen Weihnachtslied zusammen. Das Ergebnis soll auf dem Videokanal des Bistums Osnabrück auf der Plattform „YouTube“ zu hören sein. Chorsängerinnen und Sänger, die auch ein Foto von sich mitschicken, erscheinen damit im Video. 

Er freue sich, wenn möglichst viele mitmachen, sagt Michael Schmoll. Jeder der in einem Chor mitarbeite, könne dieses Weihnachtslied singen. Mit einem virtuellen Chorprojekt hat er schon zu Ostern in Icker gute Erfahrungen gesammelt. Die Aufnahmen sollen bis zum 10. Dezember eingeschickt werden. Die Mitwirkenden werden danach darüber informiert, unter welchem Internetlink sie das Video finden können.

Andrea Kolhoff


Barockmusik in der Vorabendmesse

Der Johannes-Chor in Rulle darf derzeit nicht proben, wird also nicht in den Gottesdiensten im Advent eingesetzt. Die Gemeindemitglieder sollen ebenfalls nicht viel singen, alles aufgrund der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie. Dennoch wird im Advent in der Johanneskirche in Rulle in der Reihe „Oh Herr, wir warten auf dich – Adventliche Musik im Gottesdienst“ schöne Musik zu hören sein. Zu den Vorabendmessen am Samstag um 18.15 Uhr hat Organist und Chorleiter Martin Tigges Künstler eingeladen, die mit ihm zusammen verschiedene Stücke spielen. Damit erhalten die Mitwirkenden die Gelegenheit, aufzutreten und bekommen eine Gage. Die Kosten für die Honorare trägt die Kirchengemeinde, ein Teil wird aus Spenden finanziert. Mehrere Chormitglieder, darunter auch Sänger des Cäcilia-Chors aus Wallenhorst, hatten sich bei Tigges erkundigt, ob und wie man Musiker unterstützen könne, die derzeit keine Auftritte absolvieren können und hatten Spenden zugesagt. 

Zum Auftakt gibt es in der Vorabendmesse an diesem Samstag (28. November) Musik für Klarinette und Orgel. Der Klarinettist Martin Remme und Organist Martin Tigges werden Werke aus der Barockzeit spielen. Am 5. Dezember erklingt Musik für Sopran und Orgel, als Gast wurde Sigrid Heidemann eingeladen. Am 12. Dezember gibt es Musik für Flöte und Orgel mit Bettina Hentrich (Flöte). Am 19. Dezember musiziert Tigges mit Walter Kruse (Violoncello). Schlusspunkt ist der Einsatz des Violinisten Dirk Anacker in der Christmette um 23 Uhr.

Auch in der evangelischen Kirche St. Marien in Osnabrück treten in den Gottesdiensten Künstler auf. Sie spielen im Sonntagsgottesdienst (10 Uhr) mit Kirchenmusikdirektor Carsten Zündorf. Das Projekt „Musik zum Überleben“ startete Ende August, um Musikern in der Corona-Pandemie die Gelegenheit zum Auftritt zu geben. Zündorf freut sich, dass es aufgrund zahlreicher Spenden bis Ostern 2021 gesichert ist. (kol)