Zisterzienser in Neuzelle
Mönche bauen neues Kloster
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Am Sonntag gründen die Zisterzienser von Heiligenkreuz in Neuzelle ein Priorat. Anders als bisher geplant werden die Mönche auf Dauer nicht in dem alten Klostergebäude leben, sondern in der Nähe ein neues Kloster bauen.
Informierten über letzte Details der Klostergründung in Neuzelle: Pater Kilian Müller, Bischof Wolfgang Ipolt, Kulturministerin Martina Münch, Abt Maximilian Heim und Pater Simeon Wester. | Foto: Raphael Schmidt |
Kurz vor der Gründung ihres Tochterklosters in Neuzelle am 2. September warten die Mönche von Heiligenkreuz mit einer Überraschung auf: Für ihren zentralen Standort im Umfeld von Neuzelle wollen sie ein eigenes Gelände erwerben und dort ein Kloster neu bauen, statt – wie bisher geplant – das Kanzleigebäude auf dem Klostergelände zu nutzen. Das kündigte der Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim, am Montag in Potsdam an. Der Neubau soll in einem Umkreis von bis zu zwölf Kilometern auf den weitläufigen Stiftsbesitzungen erfolgen, um die Verbindung der historischen Klosteranlage zum Ausdruck zu bringen. Dort wollen die Mönche als Religionslehrer und Seelsorger aber präsent sein, auch durch ihre regelmäßigen Gebetszeiten in der Stiftskirche. Bis auf weiteres werden die sechs Gründermönche im katholischen Pfarrhaus auf dem Stiftsgelände wohnen.
Abt Maximilian nannte als eine Begründung für den Klosterneubau die „monastische Lebensweise“ der Zisterzienser. Sie erfordere „einen Raum der Stille und des Abstands, der Freiheit und Unabhängigkeit. Unter Berücksichtigung der umfangreichen musealen, kulturellen und schulischen Nutzung des historischen Klostergeländes haben wir uns letztlich für die Perspektive eines Klosterneubaus entschieden.“ Dennoch wolle man auch weiterhin „im Pfarrhaus von Neuzelle, in der Wallfahrtsseelsorge und im schulischen Dienst präsent bleiben“. Abt Maximilian dankte dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt für die Einladung zur Klostergründung in Neuzelle und der Brandenburger Kulturministerin Martina Münch für die Unterstützung der Neugründung.
Abt Maximilian nannte als eine Begründung für den Klosterneubau die „monastische Lebensweise“ der Zisterzienser. Sie erfordere „einen Raum der Stille und des Abstands, der Freiheit und Unabhängigkeit. Unter Berücksichtigung der umfangreichen musealen, kulturellen und schulischen Nutzung des historischen Klostergeländes haben wir uns letztlich für die Perspektive eines Klosterneubaus entschieden.“ Dennoch wolle man auch weiterhin „im Pfarrhaus von Neuzelle, in der Wallfahrtsseelsorge und im schulischen Dienst präsent bleiben“. Abt Maximilian dankte dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt für die Einladung zur Klostergründung in Neuzelle und der Brandenburger Kulturministerin Martina Münch für die Unterstützung der Neugründung.
Monastisches Leben und ökonomische Gründe
Pater Kilian Müller, Ökonom des neuen Klosters, nannte neben der monastischen Lebensweise seines Ordens weitere ökonomische Gründe für einen Neubau. „Private wie institutionelle Geldgeber tun sich wesentlich leichter, in Klostereigentum zu investieren als in ein staatliches Gebäude, für das ein Nutzungsentgelt anfallen würde. Auch können wir so die seit Jahrhunderten bewährte architektonische Struktur eines zisterziensischen Klosters realisieren, ohne durch Auflagen von Denkmal- und Ensembleschutz zusätzlich belastet zu sein. Nicht zuletzt ist die Energieeffizienz eines Neubaus deutlich günstiger als die eines Barockgebäudes, was sich auf die Betriebskosten positiv auswirken wird.“
Bischof Ipolt wies auf die Bedeutung Neuzelles für die Katholiken seines Bistums hin. „Dass in diesem Jahr wieder an die Tradition der Zisterzienser angeknüpft werden kann, ist für mich als Bischof eine große Freude und auch für viele Mitchristen und Bewohner der Region.“ Er danke dem Stift Heiligenkreuz. „Ich wünsche mir, dass durch die Mönche ein Ort des Gebetes entsteht – und ein Ort, an dem Menschen mit den Mönchen gemeinsam Gott erstmalig oder wieder neu entdecken können. Der heilige Benedikt, nach dessen Regel die Mönche leben, hat großen Wert darauf gelegt, dass es in seinen Klöstern möglich ist, als Gast für einige Zeit aufgenommen zu werden. Die Stille und Sammlung eines Klosters kann Menschen helfen, zu sich selber zu finden und in der Tiefe der eigenen Seele den Sinn des Lebens zu entdecken. In unserer unruhigen und oft hektischen Zeit sind darum solche Ort dringend nötig.“
Pater Kilian Müller, Ökonom des neuen Klosters, nannte neben der monastischen Lebensweise seines Ordens weitere ökonomische Gründe für einen Neubau. „Private wie institutionelle Geldgeber tun sich wesentlich leichter, in Klostereigentum zu investieren als in ein staatliches Gebäude, für das ein Nutzungsentgelt anfallen würde. Auch können wir so die seit Jahrhunderten bewährte architektonische Struktur eines zisterziensischen Klosters realisieren, ohne durch Auflagen von Denkmal- und Ensembleschutz zusätzlich belastet zu sein. Nicht zuletzt ist die Energieeffizienz eines Neubaus deutlich günstiger als die eines Barockgebäudes, was sich auf die Betriebskosten positiv auswirken wird.“
Bischof Ipolt wies auf die Bedeutung Neuzelles für die Katholiken seines Bistums hin. „Dass in diesem Jahr wieder an die Tradition der Zisterzienser angeknüpft werden kann, ist für mich als Bischof eine große Freude und auch für viele Mitchristen und Bewohner der Region.“ Er danke dem Stift Heiligenkreuz. „Ich wünsche mir, dass durch die Mönche ein Ort des Gebetes entsteht – und ein Ort, an dem Menschen mit den Mönchen gemeinsam Gott erstmalig oder wieder neu entdecken können. Der heilige Benedikt, nach dessen Regel die Mönche leben, hat großen Wert darauf gelegt, dass es in seinen Klöstern möglich ist, als Gast für einige Zeit aufgenommen zu werden. Die Stille und Sammlung eines Klosters kann Menschen helfen, zu sich selber zu finden und in der Tiefe der eigenen Seele den Sinn des Lebens zu entdecken. In unserer unruhigen und oft hektischen Zeit sind darum solche Ort dringend nötig.“
Ministerin verspricht weitere Unterstützung
Ministerin Münch (CDU), die auch Vorsitzende der dem Land Brandenburg gehörenden Stiftung Stift Neuzelle ist, begrüßt die Entscheidung der Mönche: „Ich freue mich sehr, dass die Zisterzienser im 750. Jubiläumsjahr von Kloster Neuzelle ein Priorat in Neuzelle gründen.“ Mit ihrer Entscheidung für einen Klosterneubau im näheren Umfeld trage die Gemeinschaft ihrer Tradition eines monastischen Lebens Rechnung, sagte sie und versprach Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft.
Das Kloster Neuzelle feiert in diesem Jahr das 750. Jubiläum mit einem umfangreichen Programm mit Konzerten, Opern, Symposien, Lesungen, Ausstellungen, Gottesdiensten und Festen. Ein Höhepunkt ist die Festwoche vom 7. bis 14. Oktober, unter anderem mit einem ökumenischen Festgottesdienst.
Ministerin Münch (CDU), die auch Vorsitzende der dem Land Brandenburg gehörenden Stiftung Stift Neuzelle ist, begrüßt die Entscheidung der Mönche: „Ich freue mich sehr, dass die Zisterzienser im 750. Jubiläumsjahr von Kloster Neuzelle ein Priorat in Neuzelle gründen.“ Mit ihrer Entscheidung für einen Klosterneubau im näheren Umfeld trage die Gemeinschaft ihrer Tradition eines monastischen Lebens Rechnung, sagte sie und versprach Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft.
Das Kloster Neuzelle feiert in diesem Jahr das 750. Jubiläum mit einem umfangreichen Programm mit Konzerten, Opern, Symposien, Lesungen, Ausstellungen, Gottesdiensten und Festen. Ein Höhepunkt ist die Festwoche vom 7. bis 14. Oktober, unter anderem mit einem ökumenischen Festgottesdienst.
(tdh)