Sonnenschein-Preis 2021

Motoren für gesellschaftlichen Zusammenhalt

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Mit dem Sonnenschein-Preis der Caritas wurden in diesem Jahr ehrenamtlich arbeitende Gruppen und  Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich für benachteiligte Menschen einsetzen und Ausgrenzung entgegenwirken. 


Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung ehrte zum 13. Mal Ehrenamtliche für ihr besonderes Engagement. Foto: Caritas/Roland Knillmann

Drei Projekte und drei Einzelpersonen aus dem Bistum Osnabrück haben den Sonnenschein-Preis erhalten. Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung ehrte die Preisträger jetzt in Spelle mit Preisgeldern und Gutscheinen und vergab zusätzlich einen Sonderpreis für Freiwilligendienstleistende. „Hinter jeder der Initiativen, die wir auszeichnen, stehen Menschen, die der Motor sind. Unsere Auszeichnung ist nur ein I-Tüpfelchen auf das, was diese Personen über viele Jahre geleistet haben“, sagte der Stiftungsratsvorsitzende Weihbischof Johannes Wübbe.

Der Stiftungsrat hatte unter zwölf eingereichten Vorschlägen die Qual der Wahl. Weihbischof Wübbe betonte: „Wir sind beeindruckt von dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement, das in unserem Bistum geleistet wird. Mit dem diesjährigen Sonnenschein-Preis haben wir besonders Projekte gewürdigt, die sich für benachteiligte Menschen einsetzen und sich damit für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt stark machen.“ All diese Menschen seien unverzichtbar.

Jeweils 1000 Euro Preisgeld erhielten:

Die Johannis-Oase Bremen
Die Johannis-Oase ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirchengemeinde St. Johann, der Vinzenzkonferenz St. Johann und dem Caritasverband Bremen. In der sanierten Sakristei der Propsteikirche St. Johann im Schnoor haben bedürftige Menschen seit fünf Jahren die Möglichkeit, sich selbst und ihre Kleidung zu waschen. Zusätzlich erhalten sie unkompliziert neue oder gebrauchte Kleidung. Alle zwei Wochen bieten ein Friseur genau wie 13 weitere Mitarbeiter ihre Dienste ehrenamtlich an. Sauber und ordentlich durchs Leben zu gehen, ist ein Grundbedürfnis der Menschen und trägt dazu bei, dass sich keiner ausgegrenzt fühlt.

Die Rufbereitschaftsdienst des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Bersenbrück
Die Rufbereitschaft für das Frauen- und Kinderschutzhaus ist rund um die Uhr erreichbar, um zu jeder Tages- und Nachtzeit zu helfen und Neuankömmlinge in einem der acht Zimmern aufzunehmen. Nach der Aufnahme suchen die Hauptamtlichen des SkF meist zusammen mit Kooperationspartnern nach geeignetem und dauerhaf-tem Wohnraum. Die Frauen der SkF-Rufbereitschaft sind darüber hinaus nachts und am Wochenende auch Ansprechpartnerinnen für die Polizei und weitere Behörden. Diese Arbeit erfolgt aus dem „Verborgenen“, da die Frauen aus Gründen ihres eigenen Schutzes und dem Schutz der Bewohnerinnen des Frauenhauses nur sehr vorsichtig agieren können.

Der Hospizverein Bramsche e.V.
Der Hospizverein Bramsche begleitet Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht oder Nationalität ehrenamtlich, kostenlos und konfessionsungebunden in der Sterbephase. Die Ehrenamtlichen helfen, entlasten im Alltag, spenden Trost, sind auch mal stiller Begleiter und erfüllen nach Möglichkeit die letzten Wünsche. Hierbei steht die größtmögliche Selbstbestimmung der anvertrauten Menschen im Vordergrund. Darüber hinaus bietet das Hospiz viele weitere Angebote: Aus- und Fortbildung der ehrenamtlichen Begleiter, Gesprächsrunden der Sterbebegleiter sowie Erste-Hilfe-Kurse, Kooperationen mit Schulen und Projekttage zum Thema Tod und Trauer.

Restaurantgutscheine:

Maria Konjer und Ursula Strieker leiten die Gruppe der CKD (Caritas Konferenzen Deutschlands) in den Kirchengemeinden St. Marien und St. Josef in Nordhorn. Sie sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass Themen aus den Gemeinden auf der Dekanatsebene in der Grafschaft Bentheim zur Sprache kommen, organisieren Fortbildungen für den Besuchsdienst und für die ehrenamtlichen Helfer. Diese Vermittlungsarbeit ist wichtig, um weitere Ehrenamtliche in die Tätigkeit einzuführen. Damit wird ein wertvoller Betrag zu einem gelungenen Zusammenleben geleistet.

Wochenende in der Inseloase auf Nordeney:

Hermann Abeln engagiert sich seit 33 Jahren für die Gefangenen der Justizvollzugsanstalt in Meppen/Versen. Mitglieder der von ihm gegründeten Gruppe des Sozialdienstes katholischer Männer treffen sich bis heute monatlich mit den Gefangenen zu einer Gesprächsrunde. Gemeinsam mit dem Pastoralreferenten Heinz-Bernd Wolters organisiert Abeln unter anderem externe Referenten zur Arbeitsvermittlung, zur allgemeinen sozialen Beratung, zur Schuldnerberatung oder Informationsabende mit Rechtsanwälten. Auch gesellige Treffen wie Bildvorträge, Bibelgespräche, Grillabende oder Adventsfeiern werden organisiert. Des Weiteren ermöglicht er Einkäufe im Sozialen Kaufhaus in Meppen und übernimmt auch mal einen Fahrdienst.

Sonderpreis: Besuch im Escape-Room mit anschließendem Essen

Gruppensprecher der Freiwilligendienste im Bistum Osnabrück
Die Gruppensprecher werden aus der Gruppe der Menschen, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder den Bundesfreiwilligendienst (BFD) absolvieren, gewählt. Sie organisieren Vollversammlungen, vermitteln bei Unstimmigkeiten zwischen dem hauptamtlichen Team der Arbeitsstelle Freiwilligendienste und Freiwilligen und organisieren Tagesveranstaltungen. Außerdem vertreten sie nach außen die Stellung der Dienste und sprechen regelmäßig mit Politikern. Rund 5500 junge Menschen haben als FJSler oder BFDler in den vergangenen 60 Jahren ihren Dienst in unterschiedlichen Einrichtungen des Bistums Osnabrück geleistet. Für viele war das Jahr eine wegweisende Entscheidungshilfe für ihre Berufswahl. Alle haben einen wichtigen Dienst an der Gesellschaft geleistet. (Caritas,kb)

Zur Sache

Der Sonnenschein-Preis für ehrenamtliches Engagement wurde zum 13. Mal verliehen. Er wird von der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück ausgelobt und ist nach Carl Sonnenschein benannt, einem katholischen Priester, der unter anderem in Berlin als Sozialreformer wirkte.