Projekt "Erlebniswege" im Osnabrücker Nordkreis

Ökumene als schönes Erlebnis

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Der Kreuzgang von Stift Börstel
Nachweis

Foto: Kerstin Ostendorf

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Der Kreuzgang des ökumenischen Stiftes Börstel: Hier wird am 20. Mai die letzte von sechs Erlebnistouren eröffnet.

25 evangelische und sechs katholische Kirchen aus dem Nordkreis Osnabrücks haben sechs „Erlebniswege“ geschaffen. Am 20. Mai endet das Projekt mit einer Begegnung im Stift Börstel. Die Wege bleiben darüberhinaus bestehen.

Vor 375 Jahren wurde in Osnabrück und Münster der Westfälische Friede geschlossen, der Krieg zwischen den Konfessionen war vorbei. Und wenn alles gutgeht, werden am Pfingstmontag mindestens 375 Menschen eine Kette von der katholischen zur evangelischen Kirche in Fürstenau bilden. Damit wollen sie ihre Verbundenheit zeigen – und wären Bestandteil eines großen Projekts, das in diesen Tagen seinen vorläufigen Höhepunkt erlebt. Es geht um „Ökumenische Erlebniswege im Osnabrücker Nordkreis. 

Gläubige aus den Kirchenkreisen Bramsche und dem Dekanat Osnabrück-Nord haben sechs solcher Wege gestaltet, Unterstützung bekamen sie von der Erwachsenenbildung und einer Medienfirma. 25 evangelische und sechs katholische Kirchen am Weg werden in kurzen Videos vorgestellt, die im Internet zu sehen sind. Am Samstag, 20. Mai, findet im Stift Börstel bei Berge ein ökumenischer Gottesdienst statt. Wer will, kann aus einem der naheliegenden Orte mit dem Fahrrad anreisen. 

Gemeinden präsentieren sich mit kurzen Videos

An jeder der 31 Kirchen prangt ein sogenannter QR-Code, über den man mit einem Smartphone direkt auf die Homepage mit der jeweiligen Präsentation gelangt. Mittels einer Drohne wird zunächst von oben auf die Kirche geschaut – und manchmal wird dadurch schon sichtbar, wie nah das Gotteshaus der benachbarten Konfession doch ist. Unterschiedliche Traditionen werden aufgezeigt, hier ist es die Musik, dort der nachhaltig gestaltete Pfarrgarten, hier die Kooperation mit einer Kindertagesstätte, dort das außergewöhnliche diakonische Engagement.

Manche Besonderheit ist in den kurzen Filmen zu sehen. Zum Beispiel die Simultankirche in Badbergen, die von zwei Konfessionen genutzt wird. Oder die Übernachtungsstelle für Wohnungslose in Quakenbrück, die von Ehrenamtlichen betreut wird. Für das Projekt haben sich vor Ort viele Ehrenamtliche gefunden, die ihre Gemeinde in Szene setzen. „Mit den Filmen wollen wir Gesicht zeigen“, sagt Hermann Steinkamp. Der Pastoralreferent hat das Projekt von katholischer Seite aus begleitet. Wer will, kann sich mit dem Auto oder dem Rad von Kirche zu Kirche bewegen, „aber man muss die Touren natürlich nicht so fahren, wie sie vorgeschlagen sind, das lässt sich auch individuell machen“, so Steinkamp.

Auf den 20. Mai freuen sich er und seine Mitstreiter schon besonders. Gegen 10.30 Uhr machen sich Interessierte in Berge auf den Weg. Gegen 11.15 Uhr soll dann der Dankgottesdienst im Stift Börstel beginnen. Landesbischof Ralf Meister und Domkapitular Reinhard Molitor, Ökumenebeauftragter des Bistums, werden predigen. Zuvor wird das letzte Schild mit dem QR-Code freigelegt und es gibt etwas zu essen und zu trinken.

Matthias Petersen