Bundesauftakt der Interkulturellen Woche in Rostock
Offenheit schafft Heimat
Interkulturelle Woche – das ist eine Initiative der Kirchen, die mittlerweile in vielen Städten mit einem großen Programm begangen wird. In diesem Jahr war der Bundesauftakt in Rostock – mit Gottesdienst und Bürgerfest im IGA-Park.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst im IGA-Park Rostock ist am Sonntag die diesjährige „Interkulturelle Woche“ unter dem Motto #offen geht eröffnet worden. Der Gottesdienst wurde geleitet vom evangelischen Bischof Tilman Jeremias (Greifswald), dem katholischen Weihbischof Horst Eberlein (Hamburg) und dem griechisch-orthodoxen Erzpriester Radu Constantin Miron, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, wie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) mitteilten.
Anschließend eröffnete Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) das Bürgerfest mit zahlreichen Kultur- und Mitmachangeboten. Bundesweit sind bis zum 3. Oktober rund 5 000 Veranstaltungen in mehr als 500 Städten und Gemeinden geplant.
In seiner Predigt sagte Weihbischof Eberlein: „Offenheit im Herz und im Geist hat dazu geführt, dass Deutschland zahlreichen Eingewanderten und ihren Nachkommen zur Heimat werden konnte.“ Ausgrenzung und Abschottung, Abwertung und Arroganz – wer Ressentiments schüre und die einen gegen die anderen ausspiele, habe die christliche Botschaft nicht verstanden. Erst Offenheit mache Gemeinschaft möglich, betonte Eberlein.
Streit darf sein, aber das Grundgesetz bleibt tabu
Im gemeinsamen Wort der Kirchen zur Interkulturellen Woche riefen der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland (OBKD), Metropolit Augoustinos, im Blick auf die Bundestagswahl am vergangenen Sonntag dazu auf, „sich aktiv für ein friedliches und vielfältiges Miteinander zu engagieren“. Dabei könne und dürfe es auch zwischen Christinnen und Christen politischen Streit geben. Nicht verhandelbar seien jedoch die grundlegenden Werte des Grundgesetzes.
Die jährlich stattfindende „Interkulturelle Woche“ ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Getragen wird sie von Kommunen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Migrantenverbänden sowie zivilgesellschaftlichen Institutionen.
Text: epd