Orange – die Farbe der Solidarität

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Das Freiwilligen Zentrum Hamburg ruft wieder dazu auf, Halswärmer zu stricken. Sie hängen am 17. November im Stadtteil St. Georg, dürfen dann mitgenommen und getragen werden. Wer kann, spendet für soziale Projekte.

Carolin Goydke vom Freiwilligen Zentrum Hamburg mit Schal- und Wollspenden
Carolin Goydke vom Freiwilligen Zentrum Hamburg freut sich über viele Schal- und Wollspenden. Die Wollknäuel lagern in Metallkisten. Foto: Norbert Wiaterek

Nicht nur Mädchen und Jungen aus katholischen Schulen in Hamburg finden diese Solidaritätsaktion klasse. Auch ältere Damen aus Bayern machen mit. Sie haben ein Paket mit 52 Schals geschickt. Hintergrund: Das Freiwilligen Zentrum Hamburg ruft nach 2018 zum zweiten Mal dazu auf, orangefarbene Halswärmer zu stricken und Wolle mit dieser auffälligen Farbe zu spenden. Wer möchte, kann sich im Büro Am Mariendom 4 auch Wolle zum Stricken der Krausrippen abholen. „Hamburg etwas wärmer machen“, so lautet das Motto der Aktion.

Die Schals, etwa 1,50 Meter lang und 20 Zentimeter breit, sollten bis 11. November im Freiwilligen Zentrum abgegeben werden. Am Welttag der Armen, 17. November, werden sie im Stadtteil St. Georg aufgehängt: am St. Marien-Dom, an Bäumen, Laternen, Zäunen, Bänken und vor Geschäften. Wer möchte, nimmt sich dann einen Schal und zeigt so seine Solidarität mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Spenden gehen in diesem Jahr an den Fonds „Mütter in Not“ und den „GoBanyo“-Duschbus. Aber auch Menschen, die obdachlos oder arm sind, können sich einen orangefarbenen Schal mitnehmen.

Es geht also keineswegs um eine Stigmatisierung von Menschen, sondern darum, auf die Not anderer aufmerksam zu machen und ein Zeichen für eine warme Gesellschaft für alle zu setzen. „Auch ein Professor darf sich einen Schal nehmen, ihn um den Hals legen und so seine Solidarität mit Armen und Obdachlosen zeigen“, sagt Carolin Goydke. „Und es ist auch ein schönes Zeichen der Solidarität, wenn man zur Stricknadel greift. So zeigen Engagierte sehr deutlich, dass sie etwas machen möchten, dass ihnen Armut nicht egal ist und sie Zeit, Hände und Energie einsetzen wollen. Man setzt sich noch einmal ganz anders mit dem Thema auseinander, als wenn man nur das Portemonnaie aufmacht und den 20 Euro-Schein zückt“, findet die Leiterin des Freiwilligen Zentrums.

Im vergangenen Jahr konnten 303 Halswärmer rund um den St. Marien-Dom aufgehängt werden. Vorbild ist übrigens eine Aktion aus Norwegen mit orange­farbenen Schals.

Text u. Foto: Norbert Wiaterek