Caritasdirektor Buß für allgemeine Impfpflicht
"Pflegeheime werden in Diskotheken geschützt"
Der Caritasverband für die Diözese Osnabrück spricht sich für eine allgemeine Impfpflicht aus. Die aktuelle Entwicklung der Corona-Pandemie mache deutlich, dass wir daran nicht vorbeikämen, sagt Caritasdirektor Johannes Buß und fordert die geschäftsführende Bundesregierung auf, die notwendigen Schritte einzuleiten.
Und weiter sagt Buß: „Dabei ist klar, dass wir damit die vierte Welle nicht brechen. Die Erfahrungen der letzten Wochen machen aber sehr deutlich, dass wir wohl auch in eine fünfte Welle schlittern, wenn jetzt nicht grundlegende Maßnahmen ergriffen werden. Auch dann würden wieder besonders gefährdete Personen die Leidtragenden sein; zudem würden die Mitarbeitenden in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Einrichtungen der Behindertenhilfe weiter massiv belastet, weil ein Großteil der Verantwortung auf ihren Schultern liegt. Das können wir nicht ernsthaft wollen.“
Um die aktuelle Situation in den Griff zu bekommen, plädiert der Caritasdirektor für eine hohe Disziplin aller Bürgerinnen und Bürger: „Dass in den letzten Wochen erneut über eine Impfpflicht oder andere Maßnahmen für Pflegekräfte diskutiert worden ist, ärgert mich. Damit wird der Eindruck erweckt, dass diese Frauen und Männer dafür verantwortlich sind, wenn besonders gefährdete Personen erkranken. Dabei sollten wir deutlich sehen: Die Pflegeheime werden in Diskotheken, Restaurants und bei großen Geburtstagsfeiern geschützt! Das Virus kann sich überall dort verbreiten, wo Menschen eng zusammen sind. Wenn sich das Virus stark verbreitet, sind natürlich auch Mitarbeitende, Besucher oder Dienstleister von Pflegeeinrichtungen stärker gefährdet – und damit die Bewohnerinnen und Bewohner.“
Daher appelliert Buß an die Verantwortung aller: „Nur wenn alle Bürgerinnen und Bürger sich an die Vorsichtsmaßnahmen halten, wird es gelingen, das Risiko für die besonders gefährdeten Menschen zu verringern.“ (kb)