Polittalks im kirchlichen Raum
Im Vorfeld der Hamburger Bürgerschaftswahl können sich Wähler auch im kirchlichen Raum einen Eindruck der Parteien und ihrer Vertreter bei prominent besetzten Podiumsdiskussionen verschaffen.
Gleich zwei prominent besetzte Diskussionsrunden in katholischen Einrichtungen des Erzbistums geben den Hamburgern im Vorfeld der Bürgerschaftswahl am 23. Februar Gelegenheit, sich einen Eindruck von den Parteien und ihren Vertretern zu verschaffen. An beiden Runden nehmen sowohl Melanie Leonhard (SPD), Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, und Marcus Weinberg, Spitzenkanditat der Hamburger CDU teil.
„Suchet das Wohl der Stadt.“ Unter diesem Zitat aus Jeremias Brief an die Weggefährten aus Babel (Jer. 29,7) veranstaltet erstmals das Katholische Pastoralforum am Dienstag, 11. Februar solch eine „Gesprächsrunde“. Sie findet von 18 bis 21 Uhr im Großen Saal des Hauses der kirchlichen Dienste an der Danziger Straße 66 statt. Mit dabei ist zudem Farid Müller von den Grünen. Der Vertreter der FDP stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Moderiert wird die Veranstaltung, an der sich auch die Pfarrgemeinden, Schulen, die Caritas und Verbände beteiligen, von Thomas Kroll, Leiter der Stabsstelle „Experimentelle Wege der Pastoral“.
Schon traditionell lädt die Kolpingsfamilie Billstedt zu einer derartigen Diskussionsrunde. Sie findet diesmal statt am Sonntag, 2. Februar in der Gemeinde St. Paulus am Öjendorfer Weg 10, und zwar nach dem Hochamt, also von 11.45 Uhr an. Neben Leonhard und Weinberg beteiligen sich daran Sonja Lattwesen (Die Grünen), Ria Schröder (FDP), Mehmet Yildiz (Die Linke) und Nicole Jordan (AfD).
„Es gehört zu den Werten des Kolpingwerks, Verantwortung zu übernehmen, mitzumischen und sich einzumischen“, sagt Ragna Saß, als Diözesansekretärin Mitglied im Vorstand des Kolpingwerks Hamburg. Das bedeute auch, Verantwortung in der Politik zu übernehmen, sagt Saß weiter. , die zudem ehrenamtlich im Vorstand der Kolpingsfamilie Billstedt arbeitet.
Der Bundesvorstand des Kolpingwerks Deutschland hatte im vergangenen Jahr in einer Erklärung geschrieben, seiner Ansicht nach „widersprechen von der AfD propagierte Inhalte den Werten unserer freiheitlichen Demokratie“. Gleichwohl hat die Kolpingsfamilie auch diese Partei um eine Teilnahme gebeten. „Im Vorstand der Kolpingsfamilie waren wir der Meinung, es müssten alle zu Wort kommen, man müsse sich der Diskussion stellen“, sagt Saß.
Text: Matthias Schatz