Anstoß 15/23

Reich Gottes Erbauerin – weil du es kannst

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Wie kommt es eigentlich zu einem Thema, welches über einer Wallfahrt oder einer größeren kirchlichen Veranstaltung steht? Meistens, das ist meine Erfahrung, gibt es eine Vorbereitungsgruppe für die jeweilige Veranstaltung, die sich darüber Gedanken macht.

Andrea Wilke
Rundfunkbeauftragte/ Bistum Erfurt

Überlegungen werden angestellt, was momentan gerade wichtig ist, was die Menschen bewegt oder was die Veranstaltung den Teilnehmern inhaltlich anbieten will.
Bei der Frauenwallfahrt im Bistum Erfurt (wie bei den anderen Wallfahrten) ist es auch so. Die Vorbereitungsgruppe, bestehend aus acht Frauen (ich bin eine von ihnen), hat sich schon vor einigen Monaten Gedanken gemacht. Schnell wurde klar, dass einem die verschiedenen Ereignisse und Situationen ganz schön zu schaffen machen. Der Krieg in der Ukraine, die Folgen des Krieges, die Energiekrise, die Klimakrise, die Krise in der Kirche. Man selbst ist ratlos, besorgt und fühlt sich unglaublich ohnmächtig. Klar, man lebt seinen Alltag, aber all die genannten Situationen bedrücken einen.
Was können wir tun? Die Antwort wusste auch keine von uns. Aber wir woll(t)en uns auch nicht mit einem „da kann man nichts machen“ oder „Augen zu und durch“ zufrieden geben. Dann war plötzlich das Thema da: „Reich Gottes Erbauerin – weil du es kannst“. Das hört sich erst einmal ganz schön vermessen an. Aber ist es nicht so, dass man immer und überall am Reich Gottes mitbauen kann? Es gibt keine Situation und sei sie noch so schlecht, in der das nicht ginge.
Jesus hat es uns vorgelebt. Er erzählte des Öfteren vom Reich Gottes, von der Herrschaft Gottes, der die Liebe ist. Ist Gottes Reich nicht dort, wo die Liebe zu Hause ist?

Er traut es uns zu, daran mitzubauen. Warum? Weil wir es können – immer und überall. Das ist es, was wir tun können. Vielleicht ist es manchmal ein Gebet für jemanden, ein gutes Verrichten seiner Arbeit oder ein anderer Dienst am Nächsten. Irgendwie hat das Thema uns gefunden. Mich ermutigt es jeden Tag aufs Neue. Gerade dann, wenn ich mich nur hilflos ausgeliefert fühle.   Danke, Gott!
 
 
 
Andrea Wilke