Rückbesinnung bei der Alimaus

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Die Tagesstätte für obdachlose Menschen gibt den Kältebus und das Gesundheitsmobil kostenlos ab an das CaFée mit Herz und konzentriert sich auf ihren ursprünglichen Zweck: die Ausgabe warmer Mahlzeiten.

Alimaus, Begegnungsstätte für Obdachlose in Hamburg
Schon eine halbe Stunde vor der Ausgabe stehen viele Obdachlose an der Essensausgabe der Alimaus an. Foto: Matthias Schatz

Die Alimaus hat mit Wirkung vom 1. Februar den Kältebus und das Gesundheitsmobil kostenlos an das CaFée mit Herz abgegeben. Auch die sachbezogenen Spenden für die beiden Wagen – Schlafsäcke, Isomatten, Decken und Kleidung im Wert von rund 15 000 Euro – seien der Sozialeinrichtung unentgeltlich übereignet worden, sagte Pfarrer Kuno Kohn. Er ist neuer Leiter des Hilfsvereins St. Ansgar, dem Träger der Alimaus. „Damit kehren wir zur ursprünglichen Aufgabe der Alimaus zurück, nämlich obdachlosen und bedürftigen Menschen eine Tagesstätte mit Essensausgabe zu bieten“, sagte Kohn der Neuen KirchenZeitung weiter. 

Auch die Annahmestelle für die Kleiderkammer bleibt bei der Alimaus, so Kohn. Der Kältebus werde weiter unter der bisherigen Telefonnummer 0151 / 65 68 33 68 zu erreichen sein und zudem würden natürlich auch weitere Spenden für die beiden Einrichtungen an das CaFée mit Herz weitergeleitet werden.

Im Betrieb kehrt wieder Ruhe ein

Der Kältebus dient dem meist nächtlichen Transport oftmals hilfloser Menschen in die Obdachlosenunterkünfte sowie der Verteilung von Schlafsäcken und warmer Kleidung. Im Gesundheitsmobil versorgt medizinisches Fachpersonal Menschen ohne Krankenversicherung. Die ehrenamtlichen Helfer rund um beide Projekte, seien „sehr herzlich willkommen, mit uns weiterzumachen“, schrieb der Geschäftsführer des CaFée mit Herz, Jan Marquardt, auf der Website der Sozialeinrichtung.

„Es kommt jetzt Ruhe in die Alimaus“, sagt Pfarrer Kohn. Wie berichtet, hatte es in der jüngsten Zeit Spannungen zwischen dem Hilfsverein sowie Ehrenamtlichen und Mitarbeitern der Alimaus gegeben, weil der Vertrag mit der bisherigen Leiterin Christiane Hartkopf, die den Kältebus initiiert hatte, nicht verlängert wurde. Seitdem leitet Kohn selbst den Betrieb bis am 1. März Schwester Klarissa von den Dominikanerinnen von Bethanien diese Aufgabe übernimmt. Sie hat viele Jahre in ähnlichen Einrichtungen in Leipzig und Frankfurt am Main gewirkt und kennt zudem die Arbeit in der Alimaus. 

Im Zuge der Spannungen haben einige Helfer der Alimaus den Rücken gekehrt. „Aber es sind inzwischen auch einige hinzugekommen, insbesondere Studenten, sodass sich das in etwa ausgleicht“, berichtet Kohn. „Wer noch wiederkommen möchte, ist willkommen und muss sich dafür auch nicht rechtfertigen.“ Momentan arbeiteten sechs Angestellte und rund 40 Ehrenamtliche bei der Alimaus. Es entstehen auch schon neue Ideen. „Wir überlegen, eine Wärmstube für Obdachlose einzurichten“, sagt Kohn. Die Alimaus solle ein Ort sein, an dem es schön für arme Menschen sei.

Text u. Foto: Matthias Schatz