„Sanierung wird schwieriger Prozess“
Hamburger Regierung sagt Unterstützung für das Krankenhaus Groß-Sand zu. Das Erzbistum sucht weiterhin einen neuen christlichen Träger für alle seine Hospitäler in der Diözese.
Das Erzbistum Hamburg hat laut Generalvikar Berthold Bonekamp ein Sanierungskonzept für das Krankenhaus Groß-Sand erarbeitet. Es sehe vor, dass das 200-Betten-Haus im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg bis 2023 einen ausgeglichenen Haushalt ausweise.
Wie zuvor schon die Klinikleitung, so dementierte auch Generalvikar Bonekamp Medienberichte, nach denen Groß-Sand geschlossen werden soll. Weil es einen städtischen Versorgungsauftrag habe, müssten die Pläne mit der Sozialbehörde abgestimmt werden. „Die Sozialbehörde hat schon ihren Willen bekundet, das Krankenhaus zu erhalten“, erklärte Bonekamp. „Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis kommen werden.“ Bonekamp ist auch Vorsitzender der Aufsichtskommission von Groß-Sand.
Die Sanierung wird seiner Einschätzung nach „ein schwieriger Prozess“, sagte Bonekamp weiter. Fest stehe, dass Groß-Sand eine stationäre Einrichtung bleibe. „Die Frage ist nur, welche stationären Angebote wir weiter vorhalten können und in welchen Bereichen wir stärker auf ambulante Behandlung in Form von Medizinischen Versorgungszentren setzen.“
Unterdessen erklärten die Hamburger Regierungsfraktionen von SPD und Grünen, sie hielten eine Rettung des Krankenhauses für möglich. Die Stadt sei bereit, die Sanierung mit Krankenhausstrukturmitteln zu unterstützen, wenn das Erzbistum kooperiere, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Gudrun Schittek. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Claudia Loss, erklärte, sie setze große Hoffnungen auf die nun gegründete Lenkungsgruppe mit Vertretern des Erzbistums, der Sozialbehörde, der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Unterstützung sei aber an Bedingungen geknüpft. „Dazu gehört, dass das Erzbistum als Eigentümerin seine Kommunikation mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verbessert und belastbare Zahlen in die Beratungen einbringt.“
Das Erzbistum Hamburg ist Träger dreier weiterer Krankenhäuser, die es an einen anderen christlichen Träger abgeben würde. Es gebe bereits mehrere Anbieter, die daran interessiert seien, die drei Häuser zu übernehmen – nicht aber Groß-Sand, sagte Bonekamp. Er sei optimistisch, dass nach der Sanierung von Groß-Sand ein Träger für alle Häuser gefunden werden könne.
Text: kna