Neues von der Bistumspartnerschaft Iguazú-Hamburg

Schulen öffnen Weg aus der Armut

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Kinder sitzen im Klassenraum
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Foto: Mira Enders

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Sie haben offenbar auch Spaß in der Schule: Kinder in einem Klassenraum des Instituto San Miguel in Eldorado, einer Partnerschule der Katholischen Schule Harburg.

Eine Delegation aus der Partnerdiözese Puerto Iguazú besuchte das Erzbistum Hamburg. Mit dabei: zwei ehrerinnen, die Anregungen für die eigene Arbeit mit in den Norden Argentiniens nahmen.

„Die Schule ist dort neben der Kirche die glaubwürdigste Einrichtung“, berichtet Padre Dario Brandt. Der Geistliche koordiniert die Bistumspartnerschaft in der Diözese Puerto Iguazú im Norden Argentiniens. Sie liegt in der sehr ländlichen Provinz Misiones. „Dort gibt es viele soziale Ungerechtigkeiten, viele Menschen kämpfen darum, der Armut zu entkommen“, führt Brandt aus. Die Rolle der Kirche sei es, diese Menschen zu begleiten. Elementar dafür ist Bildung und die bietet die katholische Kirche nicht zuletzt auch mit Unterstützung des Erzbistums Hamburg durch mittlerweile zwei Schulen: die Vor- und Grundschule San Miguel in dem Ort Eldorado und seit 2022 durch die weiterführende Schule San Nicolas de Flüe in Puerto Esperanza.

So zählten neben Brandt und Padre Lucas Rojas, Pfarrer in Puerto Iguazú, denn auch die beiden Leiterinnen der Schulen, Marlene Yenzer und Carolina Espinola, zu einer vierköpfigen Delegation aus dem südamerikanischen Land, die Mitte bis Ende September das Erzbistum Hamburg besuchte. Für Yenzer, die in Eldorado wirkt, war es bereits die vierte Reise nach Deutschland. „Ihr lebt hier wunderschön“, bricht es aus ihr heraus. Sie sei beeindruckt von der Ordnung und dem Respekt im Leben. An der Schule San Miguel, Partnerschule der Katholischen Schule Harburg, gebe es hingegen große Probleme mit der Infrastruktur. Es fehlten Schulmaterialien, es gebe oft auch Probleme mit der Wasserversorgung, der Unterhaltung der Schulgebäude und der Finanzierung der laufenden Kosten.

Kinder sollen lernen, Probleme kreativ zu lösen

Carolina Espinola leitet eine weiterführende katholische Schule in dem Ort Esperanza. Foto: Matthias Schatz

Für Carolina Espinola war es hingegen der erste Besuch im Erzbistum Hamburg. Wie Padre Brandt hebt auch sie die ungeheure soziale Ungleichheit in Misiones hervor. „Arme Familien unternehmen sehr große Anstrengungen, damit ihre Kinder die Schule besuchen können.“ Das von ihr geleitete Institut San Nicolas de Flüe ist laut Padre Brandt gegründet worden, weil viele Eltern auch eine weiterführende katholische Schule haben wollten, die die Jugendlichen bis zum Abitur führt. Sie sei nach dem Schutzpatron der Schweiz benannt worden, weil sich in dem Landstrich viele Einwanderer aus der Schweiz niedergelassen hätten.

„Die Bistumspartnerschaft erlaubt uns zu wachsen“, erzählt Espinola. Das ist wörtlich gemeint. Denn die Klassenräume werden in dem Gebäude eines ehemaligen Freizeitclubs errichtet – jedes Jahr ein neuer Raum, weil jedes Jahr ein neuer Jahrgang eingeschult wird. 2026 sollen alle fünf erforderlichen Klassenräume zur Verfügung stehen. Zudem muss das Dach komplett neu gedeckt werden. „Wir sind die einzige Schule im Norden, die den Schwerpunkt Robotik und Programmieren hat“, sagt Espinola. Die Familien hofften, damit könnten ihre Kinder künftig auch auf den Arbeitsmärkten der Welt bestehen. In Hamburger Schulen beeindruckte sie die technische Ausstattung. „Da sehen wir, wo es auch bei uns hingehen kann.“ Und noch etwas ist ihr wichtig: „Die Kinder sollen kritische Geister werden, die Probleme kreativ lösen.“

Matthias Schatz