Eine Umfrage im Kirchspiel Emsbüren

„Speed-Dating“ mal anders

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Eine Frau und ein Mann stehen auf dem Kirchplatz und halten zwei kleine Heftchen in die Kamera
Nachweis

Foto: Christiane Adam

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Gemeindereferentin Karin Schoo und Pfarrer Stephan Schwegmann wollen mit den Ergebnissen der Umfrage arbeiten. Foto: Christiane Adam

Wie zufrieden sind die Gemeindemitglieder mit den Angeboten ihrer Gemeinde? Was fehlt, wo gibt es Missmut? Das alles und mehr wurde im Kirchspiel Emsbüren erfragt und professionell ausgewertet.

„Speed-Dating mit deiner Kirchengemeinde“ – mit diesem Slogan wollte das Kirchspiel Emsbüren dazu ermuntern, den haupt- und ehrenamtlich Tätigen die Meinung zu sagen. „Was meinst du? … auf 10 Minuten“, nicht länger sollte es dauern, einen von zwei Fragebögen auszufüllen, die von einem Arbeitskreis zusammengestellt worden sind. 15 Fragen für „Kids & Teens“, etwa doppelt so viele für die Erwachsenen.

583 Menschen sagen ihre Meinung

„Die Idee dazu entstand bei einem Klausurwochenende, das wir mit allen vier Pfarrgemeinderäten des Kirchspiels abgehalten haben“, sagt Gemeindereferentin Karin Schoo. Man sei beim Diskutieren der Frage, was wichtig sein würde, zu dem Schluss gekommen, dass man doch einfach die Leute selbst befragen könnte. Gesagt, getan!

Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sei die Umfrage im gesamten Kirchspiel den ganzen Sommer präsent gewesen. Nicht nur der Fragebogen auf dickem Papier, sondern auch QR-Code und Website standen zur Verfügung. 583 Menschen haben von der Möglichkeit, ihrer Gemeinde „die Meinung zu sagen“, Gebrauch gemacht.

Dabei trat Überraschendes, Wohltuendes, aber auch Kritisches zutage.  Da im Kirchspiel bereits seit einiger Zeit Frauen predigen, war insbesondere Pfarrer Schwegmann daran interessiert, wie das bei den Emsbürenern ankommt. Dass mehr als 80 Prozent angekreuzt haben, dass sie sich über mehr weibliche Beteiligung an kirchlichen Diensten freuen, empfinde er als Bestätigung des bisherigen Kurses.

Eine Seite aus dem Umfrageheft
Eine Seite aus dem Auswertungsheft der Befragung

In weiteren Fragen ging es um die kirchlichen Gruppen und Verbände und ehrenamtliches Engagement. Zur großen Überraschung des Arbeitskreises haben 151 Personen die Bereitschaft geäußert, sich freiwillig in der Gemeinde einzubringen – wohlgemerkt Personen, die dies bislang nicht tun. „Das freut uns sehr. Diese Menschen wollen wir im nächsten Jahr einladen, um über Möglichkeiten und Wünsche von Engagement zu sprechen“, kündigt Pfarrer Schwegmann an.

Eine Überraschung für ihn hingegen war der öfter genannte Wunsch, dass die Inhalte der Gottesdienste und Predigten näher am Leben der Menschen sein sollten. „Ich dachte eigentlich, dass ich schon nah dran bin, werde dies aber als Aufgabe sehen, mich hier zu reflektieren“, verspricht der Pfarrer. 

 

Nicht auf die lange Bank schieben

So professionell die Befragung war, so professionell ist auch die Auswertung. Es liegt ein dickes, sortiertes Heft mit den Ergebnissen vor, sowohl online als auch in Papierform für alle einsehbar. „Wir nehmen die Ergebnisse mit in die Gemeinden und werden damit arbeiten“, sagt Schoo. Kleinere Maßnahmen wie die Verbesserung der Kirchenakustik wurden bereits umgesetzt, für weitere wurde eine Top-10-Liste erstellt, „die wir nicht auf die lange Bank schieben“, so Schwegmann.
Dass die Aktion offenbar einen Nerv getroffen hat, zeigt sich an einem häufigen Kommentar: „Danke für die Umfrage!“

Christiane Adam