St. Johann in Osnabrück
Startschuss für Orgelrestaurierung
Die Orgel in der Osnabrücker Pfarrkirche St. Johann wird umgestaltet. Jetzt wurde der entsprechende Vertrag zwischen der Kirchengemeinde und dem Orgelbauer unterzeichnet. Die Kirchenmusiker sind begeistert.
Die Berner-Orgel von 1787 in St. Johann in Osnabrück wird restauriert und reorganisiert. Spätestens 2024 soll das historische Instrument neu erklingen und dann auch als besonderes Ausbildungsinstrument für den kirchenmusikalischen und schulischen Nachwuchs eingesetzt werden. „Damit darf sich Osnabrück auf eine sinnvolle Erweiterung und Ergänzung seiner Orgellandschaft und viele neue musikalische Impressionen freuen“, sagt Christian Joppich, Kirchenmusikdirektor sowie Organist an St. Johann. Außerdem trage die Restaurierung zur Rettung eines besonderen historischen Instruments bei.
Und diese Rettung ist dringend notwendig: 2017 wurde festgestellt, dass eine gewisse Anzahl an Pfeifen von Bleifraß befallen sind. Das ist ein chemischer Prozess, der durch das Zusammentreffen von reinem Blei mit Feuchtigkeit und Säure entsteht. Einige wenige Pfeifen sind bereits zerstört, weitere sind befallen, und es gab Anlass zur Befürchtung, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Deshalb hatte der Kirchenvorstand im November beschlossen, die Orgelbaufirma Flentrop aus Zaandam (Niederlande) zu beauftragen und von deren großer Erfahrung in der Restaurierung solcher besonderen historischen Instrumente zu profitieren.
In St. Johann stellt Flentrop auf der Grundlage der über 800 historischen Pfeifen, die aus der Zeit von zum Teil noch vor 1592 bis ins 18. Jahrhundert stammen, ab Februar 2022 das Instrument in seinen Facetten wieder her. Dabei wird die ursprünglich mit zwei Manualen bestückte Orgel mit 30 Registern um ein drittes Manual auf 44 Register erweitert und damit über eine deutlich größere Klangvielfalt verfügen und neue Musiziermöglichkeiten bieten.
Das Kostenvolumen für diese besondere Orgelrestaurierung beträgt rund 1,3 Millionen Euro. Ein Grundstock für die Finanzierung stehe bereits, so Joppich: Gemeinsam förderten bislang die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien sowie die Klosterkammer Hannover, die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung, die Niedersächsische Sparkassenstiftung, die Stiftung der Sparkasse Osnabrück, das Bistum Osnabrück und die Kirchengemeinde St. Johann u.a. das Projekt – ausgehend davon organisieren die Kirchengemeinde sowie eine kleine Projektgruppe eine Reihe von Benefizveranstaltungen und Aktivitäten, damit bald die vollständige Finanzierung sichergestellt ist.
(kb)