Haushalt des Bistums Osnabrück für 2023

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Geprägt von Einsparungen und Umstrukturierungen ist der neue Haushalt des Bistums Osnabrück für 2023. Bei der Vorstellung betonte Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer: „Wir müssen uns an die veränderte Umwelt anpassen“.


Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer zeigt ein Faltblatt, mit dem die
Einnahmen und Ausgaben erklärt werden. Foto: Matthias Petersen

Ein „gemischtes Bild“ von der wirtschaftlichen Lage des Bistums  zeichnete jetzt Finanzdirektorin Astrid Kreil-Sauer: Einerseits verbreiteten „relativ hohe“ Kirchensteuereinnahmen und moderate Zinssteigerungen derzeit eine „gewisse Entspannung“ an der Finanzfront, andererseits bleibe der Kostendruck aufgrund von Inflation, Kostensteigerungen und anzugehenden Investitionen in der Infrastruktur hoch. 

Auf einer Pressekonferenz stellte sie den Haushaltsplan für das Jahr 2023 mit Ausgaben und Einnahmen in Höhe von knapp 201 Millionen Euro vor, der im Wesentlichen eine Fortführung der 2022 beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen ist.  Die Finanzchefin mahnte dabei weiter zur Vorsicht und sagte: „Kirchensteuereinnahmen in dieser Höhe sind in Zukunft sicher nicht zu erwarten.“

Mit 84 Prozent ist die Kirchensteuer der mit Abstand größte Einnahmeposten im Haushalt. Die unerwartete Steigerung im Jahr 2022 sei im Wesentlichen durch Zahlungen aus dem interdiözesanen Steuerausgleich sowie Mehreinnahmen durch die Energiepreispauschale entstanden. „Dieser Einmaleffekt ist 2023 weg, gleichzeitig werden deutlich höhere Kirchenaustrittszahlen erwartet.“ Trotz der geplanten Einsparungen und Umfinanzierungen in vielen Bereichen wolle das Bistum aber auch in Zukunft neue Spielräume eröffnen und gestalten, so Kreil-Sauer.

Erste größere Schritte erst 2025 zu erwarten

Der Konsolidierungsprozess legt fest, dass das Bistum bis 2030 insgesamt 89 Millionen Euro einsparen will. „Das ist ein linearer Prozess, im eigenen Tempo vorgehen, ist erlaubt“, erklärte Kreil-Sauer. Egal ob in Gemeinden, Kindertagesstätten, Caritas Schulen oder Beratungsstellen – in allen Bereichen würden derzeit Immobilien und Strukturen überprüft oder neue Finanzquellen gesucht. Insbesondere mit Kommunen werde oft hart über neue Refinanzierungen verhandelt, um Kosten zum Beispiel für Beratungsstellen oder auch Kindertagesstätten einzusparen. 

Dieser Prozess brauche Zeit, voraussichtlich erst 2025 könnten erste größere Schritte umgesetzt werden, so die Finanzdirektorin. Daher werden die Zuweisungen 2023 in nahezu allen Bereichen nur moderat gekürzt oder an laufende Kostensteigerungen angepasst. Durch eine Reduzierung von Planstellen und eine verzögerte Wiederbesetzung frei gewordener Stellen sollen Personalkosten eingespart werden.

Astrid Fleute