Bischof lädt auf den Domhof ein

Teilen wie St. Martin

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Am Martinstag hat Bischof Heiner Wilmer bedürftige Menschen zu einer Kurzandacht und anschließendem Mittagessen auf den Hildesheimer Domhof eingeladen. Und in Hannover haben abends Malteser mit dem Kältebus Martinshörnchen und heiße Getränke an Obdachlose verteilt.


„Ich wünsche mir, dass so eine Aktion bei uns im
Bistum eine St.-Martins-Tradition wird“, sagt Bischof
Heiner Wilmer  (rechts). Er nutzt das gemeinsame Mahl
für Gespräche.

Zu einem Martinsessen auf dem Domhof hatte Bischof Heiner Wilmer am Gedenktag des heiligen Martin eingeladen. Rund vierzig Gäste und Engagierte aus der Vinzenzpforte und vom Sozialen Mittagstisch im Guten Hirten konnte der Bischof auf dem Domhof begrüßen. Sein Dank galt den Hildesheimer Maltesern, die für das leibliche Wohl sorgten. „Es ist gut, dass wir uns hier auf dem Domhof unterhalten, in die Augen schauen und gemeinsam zu Mittag essen können“, betonte Bischof Wilmer.

Tische und Bänke waren zwischen Dom und Generalvikariat gegenüber des Westportals des Doms aufgebaut. Nach einem kurzen geistlichen Impuls des Bischofs verteilten die Malteser Chili mit und ohne Fleisch sowie als Dessert Stracciatella-Quark. „Viele, die hier sind, kenne ich schon lange“, erzählte eine Besucherin der Vinzenzpforte, „aber es ist schon etwas Besonderes, auf den Domhof eingeladen zu sein.“ Ein Passant ergänzte, dass der Martinstag ein guter Anlass sei, zusammenzukommen. „Denn Weihnachten wird ja immer sehr viel organisiert, auch in sozialer Hinsicht. Heute ist da etwas weniger Trubel, das gefällt mir“, sagte er.
 


Aus der Gulaschkanone der Malteser gibt es Chili
mit und ohne Fleisch und anschließend auch noch
eine leckere Nachspeise.

Dem stimmte auch Diakon Andreas Handzik vom Guten Hirten zu. „Schön, dass so etwas stattfinden kann. Wenn der Bischof einlädt, ist das für unsere Gäs­te ein besonderes Zeichen der Wertschätzung.“ Und Jeanne Golla, Leiterin der Vinzenzpforte, fügte hinzu, eine besondere Bedeutung habe an diesem Tag das Zusammensein. „Am Martinstag geht es ja darum, zu teilen. Und dass sich die Menschen und der Bischof heute die Zeit nehmen, zusammen zu essen und ins Gespräch zu kommen, das hat für mich sehr viel mit Teilen zu tun.“
 


Als Überraschung am Martinstag verteilen
die Malteser vom Kältebus in Hannover
zusätzlich Martinshörnchen für die Obdachlosen.

Jeanne Golla hatte an diesem Tag einen besonderen Gast mitgebracht, ihre Vorgängerin in der Leitung der Vinzenzpforte Schwester Cäcilia Evers. „Ein starkes Bild, das zeigt, dass die Vinzenzpforte der Schwesterngemeinschaft der Vinzentinerinnen ein besonderes Herzensanliegen ist“, betonte Bischof Heiner. „Einrichtungen wie Vinzenzpforte und Guter Hirt, die für alle Menschen offen sind, sind ein bedeutender Teil der Seele unseres Bistums.“

Toll fand es der Bischof auch, dass sich abends in Hannover der Kältebus der Hannoveraner Malteser auf den Weg zu den Obdachlosen machte. An den üblichen Haltepunkten – wie dem am Kröpke – gab es für die Obdachlosen nicht nur eine heiße Suppe und heiße Getränke, sondern als besondere Überraschung noch ein Martinshörnchen mit dem Segenswunsch: „Bleibt behütet!“

Max Balzer und Edmund Deppe