Eine etwas andere Bonifatiuswallfahrt
Ungewohnte Wege gehen
„Die Bonifatiuswallfahrt 2020 fällt nicht aus – aber sie findet auf eine völlig andere Weise statt.“ Darauf weist Bischof Michael Gerber hin. So gibt es am Sonntag (7. Juni) zwar keine Wallfahrten aus den Pfarreien zum Bonifatiusgrab. Aber Vertreter der Kirchengemeinden kommen zur Messfeier dort zusammen. Von Hans-Joachim Stoehr.
„Das vielen Menschen liebgewonnene frühmorgendliche Wallen mit Musik und Gebet nach Fulda wird es nicht geben, ebenso wenig die Eucharistiefeier in großer Gemeinschaft auf dem Domplatz und die anschließende ,Wallwurst‘ in der Domdechanei. Keine Frage: Da wird uns etwas fehlen!“ Bischof Michael Gerber ist sich über den Einschnitt im Klaren, der seine Ursache in der Corona-Pandemie hat. Auch wenn wieder öffentlich Gottesdienste stattfinden, allein die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände hätten ein Bonifatiusfest in der bisherigen Form quasi unmöglich gemacht.
Aber die Corona-Pandemie hat viele Menschen nicht nur hierzulande wieder eines gelehrt: Jede Krise birgt bei allen schmerzvollen Einschränkungen auch Chancen. Manche kreative Idee in Pfarreien und Gruppen des Bistums hat dies eindrucksvoll gezeigt. Bischof Gerber greift dies für das Fest des Bistumspatrons auf: „Ich lade ein, dass wir das als eine Chance begreifen, dem heiligen Bonifatius auf ganz neue Weise nahe zu kommen. Denn er war in seinem Leben mehrfach herausgefordert, ungewohnte Wege zu gehen. Genau diese Offenheit, sich darauf einzulassen, hat es ihm ermöglicht, seine Sendung für die Kirche fruchtbar zu leben.“
Das Bonifatiusfest steht unter dem Leitwort „In Christus verbunden“. In diesem Sinn findet anstelle des Festgottesdienstes auf dem Domplatz um 9.30 Uhr eine heilige Messe im Dom statt. Der Gottesdienst wird im Internet live übertragen (www.bistum-fulda.de) Die Pfarreien, die in den vergangenen Jahren in Gruppen zum Bonifatiusgrab wallten, entsenden dazu Vertreter zur Teilnahme. Zudem finden an diesem Tag zwei weitere Eucharistiefeiern statt: um 11.30 Uhr mit Weihbischof Karlheinz Diez und abends um 18.30 Uhr (Anmeldungen: Telefon 0661/29698718).
Die Verbundenheit wird auch mit Faltblättern deutlich, die an alle Pfarreien verteilt wurden und dort in den Kirchen ausliegen. Darin enthalten sind Gebete und ein kleines Pilgerkreuz, mit denen Gläubige im Bistum sich im persönlichen Gebet und in der Familie geistlich in Christus auf die Fürsprache des Bistumspatrons verbinden können. Außerdem sollen als Zeichen der Gemeinschaft der Gläubigen an einem Kreuz im Fuldaer Dom Passfotos von Menschen aus dem Bistum angebracht werden (siehe „Hintergrund“).
In diesem Jahr wird auch versucht, einen Brauch zu beleben, der in den vergangenen beiden Jahrzehnten aus dem Blick geraten ist. So war es üblich, dass die einzelnen Pfarreien im Juni zum Bonifatiusgrab pilgerten. Mit dem Gottesdienst rund um den 5. Juni – dem Festtag des Bistums-patrons – wurden die Bonifatiuswallfahrten eröffnet. Zu solchen Wallfahrten sind die Pfarreien im Juni eingeladen. Aber nicht nur Pilger können zum Bonifatiusgrab im Fuldaer Dom kommen und dort den Segen mit der Reliquie des Heiligen empfangen. Wo Pfarreien dies möchten, kommt auch ein Vertreter des Bistums mit der Reliquie dorthin (siehe „Zur Sache“).
Gruppen und Pfarreien, die im Wallfahrtsmonat Juni einen Gottesdienst im Dom feiern möchten, melden sich über die Kontaktstelle am Dom an:
Telefon 0661/29698721, E-Mail: cornelia.enders@bistum-fulda.de
ZUR SACHE
Bonifatius kommt
Im gesamten Juni besteht die Möglichkeit, dass ein Vertreter des Bistums mit der Bonifatius-Reliquie in die Pfarreien kommt,. Bei einem Gottesdienst kann dabei der Segen gespendet werden. Mit Blick auf das Schutzkonzept empfiehlt sich die Feier in einer größeren Kirche eines Pastoralverbunds. Texte für eine solche Feier finden sich im Gotteslob. (st)
Interessierte Pfarreien können sich per Mail melden:
seelsorge@bistum-fulda.de