Ökumenischer Kirchentag trotz Corona?
Veranstalter wollen Planung vorantreiben
Nach einem Zeitungsbericht sah es zunächst so aus, als ob der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt abgesagt würde. Nun haben die Veranstalter betont, dass sie trotzt Corona-Pandemie an den Planungen festhalten wollen.
Die Planungen zum Ökumenischen Kirchentag im Mai 2021 in Frankfurt sollen trotz der Corona-Pandemie vorangetrieben werden. Das machten die Veranstalter des Christentreffens und Repräsentanten der Stadt Frankfurt am Donnerstagabend im Anschluss an eine gemeinsame Videokonferenz deutlich, wie die Stadt mitteilte. Am Mittwoch hatte ein Zeitungsbericht über eine angeblich drohende Absage des Kirchentages weithin Irritationen ausgelöst.
Die evangelische Kirchentagspräsidentin Bettina Limperg sagte nun nach der Videokonferenz, sie sei "sehr dankbar für die heutige Richtungsentscheidung". Die Unterstützung durch die Stadt Frankfurt sei eine wichtige Voraussetzung für den 3. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT). "Gemeinsam und verantwortungsvoll werden wir die weiteren Planungen - zugleich als Hoffnungszeichen für viele Menschen - nun vorantreiben", betonte Limperg.
Der katholische Kirchentagspräsident Thomas Sternberg ergänzte: "Wir suchen nach Lösungen, wie wir ein starkes ökumenisches Zeichen auch in Zeiten der Pandemie ermöglichen können. Wenn Kirchentagsfeeling unter vielen Menschen nicht möglich ist, müssen wir ein solches Ereignis neu denken."
Wie genau ein Hygienekonzept angesichts der erwarteten 30.000 Besucher umgesetzt werden soll, blieb am Donnerstag allerdings offen. Bislang sind für den Kirchentag in Frankfurt Präsenzveranstaltungen in Messehallen und Kirchen sowie digitale Angebote wie Streaming und Chatkonferenzen in der Planung.
Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) betonte nach der Videokonferenz: "Wir sind stolz, als Austragungsort und Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages ausgewählt worden zu sein." Es sei ihm wichtig, «dass wir uns als Stadt regelmäßig mit den Kirchenvertretern austauschen - vor allem mit Blick auf Corona». Die Organisatoren des Kirchentages hätten in der aktuellen Lage eine große Aufgabe zu meistern. "Davor ziehe ich meinen Hut", so Feldmann. Für alle Beteiligten stehe der Gesundheitsschutz an erster Stelle. "Die Veranstalter sind sich ihrer Verantwortung voll bewusst, und setzen in der momentanen Situation zurecht auf Sorgfalt statt Aktionismus.»"An der Videokonferenz nahm auch der Frankfurter Gesundheitsamtsleiter Rene Gottschalk teil.
Die Veranstalter des Kirchentages hatten bereits einem Zeitungsbericht widersprochen, wonach wegen der Corona-Pandemie eine Absage der christlichen Großveranstaltung drohe. Es sei "nichts entschieden", hieß es. Unter Berufung auf den Frankfurter Bürgermeister und Kirchendezernenten Uwe Becker (CDU) hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstagabend berichtet, dass der ÖKT wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht stattfinden könne.
Becker erklärte am Donnerstag nach der rund einstündigen Videokonferenz, die Stadt sei auch «weiterhin als verlässlicher Partner gerne Gastgeber des Ökumenischen Kirchentages 2021 als Fest des Glaubens und der Nächstenliebe». Becker wörtlich: «Wir unterstützen die Kirchen bei den Planungen nach den Erfordernissen der Corona-Bedingungen, um zu einem realisierbaren Konzept zu kommen.»
Der bundesweite 3. Ökumenische Kirchentag soll vom 12. bis 16. Mai 2021 in der Mainmetropole stattfinden. Das Leitwort lautet: «schaut hin». Den ersten Ökumenischen Kirchentag gab es 2003 in Berlin, den zweiten 2010 in München.
kna