Caritas Erfurt gestaltete eine Woche das kirchliche Programm auf der BUGA

Verantwortung und Nähe

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„Ins Herz gesät“ ist das Motto der Kirchen auf der Bundesgartenschau in Erfurt. Am und im Kirchenpavillon gibt es Gebetszeiten und andere Angebote. Eine Woche gestaltete die Caritas-Trägergesellschaft Sankt Elisabeth.

Christin Heiland (rechts) mit ihrem Hund Bobo. Weiter von rechts nach links: Diana Künzel, Sabine Blask und Maik Niebergall.    Foto: Holger Jakobi

 

„Man muss die Menschen froh machen“, sagte die heilige Elisabeth. Das Zitat begleitete die Präsenz der Caritas Trägergesellschaft Sankt Elisabeth am Kirchenpavillon auf dem Petersberg, sagt Sabine Blask. Auch das von ihr geführte Haus – das Caritas-Altenpflegezentrum Sankt Elisabeth in Erfurt – gestaltete die Tage auf der Bundesgartenschau mit. Einige Senioren kamen deshalb am 31. Juli auf den Petersberg, wo sie unter anderem den Seniorentanz vorstellten. Thematisiert wurde zudem der Pflegealltag.

Samentüten und Rosen als Geschenk
Sabine Blask erklärt, dass an jedem Tag eine andere Einrichtung der Trägergesellschaft die Chance nutze, sich vorzustellen. Im Mittelpunkt stand dabei auch die Schöpfung. „Die Besucher freuen sich, wenn sie von uns kleine Samentüten und Rosen als Geschenk erhalten.“ Weiter sind alle eingeladen, ihre Hände auf grünem Papier nachzuzeichnen. Ausgeschnitten wurden sie dann aufgeklebt. „Wir hoffen, dann am Sonntag einen richtig großen Baum zu haben.“
Eckehart Schmidt, Gästebetreuer und Referent im Seelsorgeamt, kann aus den Rückmeldungen der am Kirchenpavillon Beteiligten sagen, dass die Angebote gut angenommen werden. „Mit hohem Aufwand haben die Einrichtungen sich vorbereitet. Alles ist sehr liebevoll gemacht. Das nehmen unsere Gäste wahr. Die Resonanz ist sehr positiv.“ Eckehart Schmidt erinnert an den schwierigen Start der Buga. „Es konnte nichts gemacht werden und unsere Begleiter waren einfach nur da, um am Kirchenpavillon aufzupassen. Da tut es gut zu sehen, dass es wieder losging, dass wieder soviel möglich ist.“
Vorbereitet wurde die Woche auch von den Senioren, die Tagesgruppen in Weimar und in Erfurt besuchen, berichtet Jessica Märtin. „Es entstanden 500 Rosen aus Filz, die als Schlüsselanhänger genutzt werden. „Damit wollen wir an das Rosenwunder der heiligen Elisabeth erinnern.“ Sabine Blask ergänzt: „Für die Senioren war es ein schöner Anreiz mitzumachen. Basteln geht ja immer, aber jetzt hatten sie auch ein konkretes Ziel.“
Zu den beteiligten Einrichtungen gehörte der Pflegedienst Lucius in Erfurt, in dem 28 Frauen und Männer tätig sind. Einer von ihnen ist Maik Niebergall. Zuhause bemalte er Steine und verteilte sie auf dem Petersberg verbunden mit der Einladung, den Pavillon zu besuchen. Wer kam, der bekam ein kleines Geschenk. Mit dabei war auch Christin Heiland mit ihrem Hund Bobo. Eigentlich dürfen Hunde nicht auf das Gelände. Doch da Bobo ein Therapiehund in Ausbildung ist, konnte er kommen. „Bobo hat keine Angst vor Menschen, er genießt es gestreichelt zu werden, ist ruhig und ausgeglichen, er hat einen guten Charakter“, sagt Christin Heiland.
Der Erfurter Pflegedienst unterstützt in Erfurt und Umgebung Senioren, die zu Hause wohnen bleiben wollen. Das heißt nicht nur medizinische Versorgung und Körperpflege, sondern auch Hilfe im Haushalt und ein freundliches Gespräch. Der Dienst biete Hilfe und Unterstützung in vielen Bereichen. So auch beim Einkauf, bei der Zubereitung von Mahlzeiten, beim Abwasch und bei vielen mehr.
Strukturiert ist der Tag am Kirchenpavillon durch drei Andachtszeiten. Sie finden um 10, um 12 und um 18 Uhr statt. Thematisch werden sie von den Einrichtungen gestaltet, die den Tag prägen. Für die Abendandacht am 29. Juli war Diana Künzel zuständig. Sie wählte für ihre kleine Predigt inhaltlich die Verantwortung. „Wenn wir in der Verantwortung vor Gott stehen, wird es sich positiv auf unser Leben und alle unsere Beziehungen auswirken“, sagte Diana Künzel. Es komme zudem darauf an, sich immer wieder neu den Fragen der Verantwortung – gegenüber anderen Menschen aber auch für sich selbst – zu stellen. Diese Fragen seien dazu da, „dass wir uns immer wieder unserer Verantwortung bewusst werden.“

Caritas und Bistum im September aktiv
Neben den Andachten wird immer am Sonntag zum Interreligiösen Gebet (15 Uhr), für das Eckehart Schmidt zuständig ist, und zum Gottesdienst um 17 Uhr eingeladen. Weitere katholische Beteiligung fand in der zurückliegenden Woche durch Schwestern von der heiligen Maria Magdalena Postel statt. Anfang September lädt die Caritas ein. Mit dabei sind dann auch das Kolpingwerk und die Malteser. Das Bistum selbst unter der Federführung des Seelsorgeamtes ist dann Ende September dran.
Die Kirchenpräsenz auf der Buga steht unter dem Motto „Ins Herz gesät“. Träger sind die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und das Bistum Erfurt. Der Kirchgarten und der Pavillon befinden sich an der Südmauer der Peterskirche.

www.kirche-buga2021.de

Von Holger Jakobi