Vertrauen in die „Knotenlöserin“
Foto: Andreas Hüser
Unter dem Schutz der Gottesmutter ist jeder Weg möglich, wenn auch nicht immer leicht. Heiße, schwüle Luft machte den Wanderern bei der Marienwallfahrt von Witzeeze nach Büchen in diesem Jahr zu schaffen. Unter den 50 Pilgern war keiner dabei, der auf dem Weg am Kanal nicht ins Schwitzen kam. Aber die Lieder klangen auf dem Weg trotzdem zuversichtlich und heiter wie in jedem Jahr. „Gib, dass wir unser Pilgersein in deines Kindes Licht vollenden. Hüll uns in deinen Mantel ein und führe uns an deinen Händen.“
Im Mantel einer grünen Wiese mit hohem Gras machten die Pilger Halt und hängten geknotete Bänder an das Kreuz, das neben der Marienstatue den Weg anführte. Die Knoten standen für die Sorgen und Nöte, die jeder der „Knotenlöserin“ anvertrauen durfte. Die Kraft der Hoffnung, sagte Ingo Scheider in der Wegandacht, sei nicht ein billiger Optimismus. Und oft sei die größte Hoffnung denen gegeben, die eigentlich keinen Grund zur Hoffnung hätten. Aber: „Die Kraft der Hoffnung verweigert dem Unheil den totalen Zugriff.“
Von der Wiese waren es dann nur noch wenige Kilometer bis zur Marienkapelle, wo sich noch mehr Menschen eingefunden hatten. Rund als 100 feierten die heilige Messe mit Pastor Jürgen Wätjer – von dem man sich auch verabschieden konnte. Er verlässt seine Stelle als Regens und Pastor in der Pfarrei Heilige Elisabeth und wird Propst in Kiel.
Und wieder wurde gesungen. Mit dem Lied, das Maria selbst „komponiert“ hat, geht es Jürgen Wätjer wie mit den Schlagern und Hits unserer Tage. Jeder kennt es, jeder hat die „Melodie“ im Ohr, und jeden Tag stimmen in der Vesper weltweit die Christen in das Loblied Mariens ein: Meine Seele preist die Größe des Herrn. „Darum geht es Maria: Die Herzen der Menschen zu erreichen, weil ihr eigenes Herz berührt wurde von der Liebe Gottes.“
In die Fürbitten der Fest- und Pilgermesse mischte sich ein Dank: nämlich für die Marienkapelle, die nicht nur Gotteshaus für die Büchener Katholiken, sondern seit vielen Jahren auch ein Ort der Marienverehrung ist. Und gleichzeitig kam die Bitte: Mögen sich viele dafür einsetzen, dass dieser Ort erhalten bleibe.