Elektroauto soll Verbindung nach Dresden herstellen
Vorbereitung ohne Abgase
Bischof Heinrich Timmerevers segnet den Elektro-VW und besprengt ihn mit Weihwasser. Foto: Dietrich Flechtner |
In den meisten der insgesamt 37 Pfarreien des Bistums Dresden-Meißen fährt in diesen Wochen ein Auto vor, nahezu geräuschlos. Es hat ein Zwickauer Kennzeichen und auf der weißen Karosserie das Logo „100 gute Gründe“, der Aktion zum hundertsten Jahrestag der Wiedergründung des Bistums.
Bischof Heinrich Timmerevers hat an dem Fahrzeug vor der Manufaktur von Volkswagen (VW) in Dresden jetzt den Segen Gottes für diejenigen erbeten, die damit unterwegs sind. „Der Autoverkehr birgt Gefahren“, sagte er. „Da kommt es darauf an, mit Rücksicht aufeinander zu fahren. Aber manchmal braucht es auch Gottes segnende Hand.“ Er bat, alle, die das Fahrzeug benutzen, vor Unfall und Gefahr zu bewahren und besprengte es mit Weihwasser.
Unterwegs, um Gemeinden zu vernetzen
Am Steuer des Autos wird vor allem Andreas Hahn sitzen. Er leitet „hahnlive“, eine Leipziger Agentur, spezialisiert auf Veranstaltungen, Präsentationen sowie die Übertragung digitaler Konferenzen und Gottesdienste. Neben ihm nimmt Philipp Hecker Platz, Koordinator für das Bistumsjubiläum.
Das sollte ursprünglich am 20. Juni mit einem großen Fest und vielen Gästen am Elbufer in Dresden gefeiert werden. „Wegen Corona müssen wir es nun digital und dezentral organisieren“, sagt Philipp Hecker. „Das heißt, dass in allen Gemeinden an diesem Tag Gottesdienste gefeiert werden, die wir dann per Übertragung verbinden.“ Der zentrale Festgottesdienst aus Dresden soll per Livestream in diese Gemeinden übertragen werden. Die wiederum sollen in der Dresdner Kathedrale zugeschaltet werden.
Damit das klappt, ist einiges an Organisation und Technik erforderlich, wie Andreas Hahn berichtet. „Wir wollen die Gemeinden begeistern und ihnen erklären, was an technischer Unterstützung nötig ist.“ Einige seien mit den Planungen schon weiter, andere fangen erst an. Übertragen werden soll der Festgottesdienst am 20. Juni per Fernsehen vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). „Wir liefern dem MDR die Bilder“, sagt Andreas Hahn.
Mit moderner Technik Historisches feiern
Während andere Autofahrer darauf achten müssen, ob genügend Treibstoff im Tank ist, muss Andreas Hahn immer die Anzeige für die Batterieladung im Blick haben. Denn das Auto ist ein Elektrofahrzeug, das keine Abgase produziert, ein VW ID.4. Das Autohaus Schmidt aus Hermsdorf, einem Ortsteil von Bernsdorf hat es dem Bistum zur Verfügung gestellt – und zwar kostenlos.
Mit dem Jubiläum wird an den 24. Juni 1921 erinnert. Damals war das 968 gegründete Bistum Meißen wiedererrichtet worden. Seit der Reformation im 16. Jahrhundert hatte es aufgehört, zu existieren.
Von Tomas Gärtner