Anfrage
Wann ist die richtige Zeit für Vermeldungen?
Wann sind im Gottesdienst die Vermeldungen zu halten? Vor der Messe oder am Ende? H. B., Luckenwalde
Zunächst muss man sagen: Die Vermeldungen sind überhaupt kein notwendiger Bestandteil der Messe. Wenn man die Allgemeine Einführung ins Messbuch liest, kommen sie in der Grundform der Messe (die Nummern 24 bis 57) nicht vor. Andererseits gibt es den Wunsch, besonders sonntags Dinge, die alle angehen, kurz anzukündigen, denn schließlich endet das Gemeindeleben nicht mit dem Schlusslied.
Wie das getan wird, regeln Gemeinden höchst unterschiedlich. Manche kündigen gar nichts an, weil alles ja doch im kostenlosen Pfarrblättchen steht und in der Regel jeder lesen kann; manche benennen nur außergewöhnliche Besonderheiten; manche kündigen ausführlich jeden Gottesdienst und jede Gruppenaktion an und verbinden das auch mit dem Gebet für Verstorbene.
Ich selbst habe in verschiedenen Gemeinden verschiedene Zeitpunkte und auch verschiedene Vorleser erlebt: In meiner Heimatgemeinde verlasen die Lektoren kurz vor der Messe das sogenannte Proklamandum – was zur Folge hatte, dass alle pünktlich eintrafen. In meiner jetzigen Gemeinde verliest der Zelebrant die Ankündigungen nach der Kommunion und bevor er zum Schlussgebet an den Altar tritt. Das Messbuch nennt die Mitteilungen an die Gemeinde als Aufgabe des Diakons (Nr. 139) – und zwar eingeschoben zwischen Schlussgebet und Schlusssegen.
Nun kann man sagen: Das Messbuch hat immer recht. Andere möchten eine gewisse Einheit zwischen Schlussgebet und Schlusssegen nicht zerreißen und suchen deshalb einen anderen Zeitpunkt. Wieder andere finden, dass Ankündigungen über Kaffeetrinken und Karnevalsfeiern überhaupt nicht in die Messfeier passen und stellen sie deshalb vor den Beginn des Gottesdienstes.
Vermutlich ist vieles nicht objektive Wahrheit, sondern einfach Gewohnheit. Und wenn etwa ein neuer Pfarrer die Gewohnheit ändert, gibt es Missfallen. Mir hat gut gefallen, als unser Pfarrer vor einigen Jahren die ewige Diskussion darüber, wann, wie lang und ob überhaupt durch eine Abstimmung am Ende der Messe beendete. Seitdem gibt es keine Beschwerden mehr.
Susanne Haverkamp