Bibel-Fortbildung für Kirchengemeinden
Warum gibt es vier Evangelien?
Für Kirchengemeinden, die die Beschäftigung mit der Bibel neu ausrichten möchten, bieten die norddeutschen Bistümer eine Fortbildung an. Vorwissen in Theologie ist nicht nötig. Aber natürlich ein Interesse an der Heiligen Schrift.
Die Bibelwissenschaftlerin Uta Zwingenberger hat schon viele Fortbildungen über die Heilige Schrift angeboten. Auf diese freut sie sich besonders: Vom 11. November an bieten die drei norddeutschen Bistümer einen Kurs an, der sich vor allem an Ehrenamtliche in den Gemeinden richtet, die ein persönliches Interesse an der Bibel haben und die die Bibelarbeit neu intensivieren wollen.
Angeboten werden drei Grundmodule und verschiedene Workshops, teils in Präsenz, teils online. „Theologisches Vorwissen ist nicht erforderlich“, sagt Zwingenberger. Es schade aber nicht, eine gewisse Ahnung von der Schrift zu haben, fügt sie augenzwinkernd hinzu.
In der Fortbildung geht es zum Beispiel um grundlegende Fragen: Warum stehen vier Evangelien im Neuen Testament und nicht nur eins? Wie hängen das Alte und das Neue Testament zusammen? Dann aber auch diese: Wie können wir uns auf die vielen Lesungen vorbereiten, die in der Osternacht vorgetragen werden – und warum wurden gerade diese ausgewählt?
Uta Zwingenberger wünscht sich, dass sich mehr Menschen für den „wichtigen Quelltext Bibel“ begeistern. Dabei gehe es gar nicht darum, anschließend regelmäßig Bibelwochenenden zu halten. „Die kleine Einheit am Beginn der Pfarrgemeinderatssitzung oder in der Frauengruppe ist auch viel wert“, sagt sie. „Wer mehr bekommen möchte, kann natürlich auch mehr bekommen.“
Digitale Treffen wechseln mit Präsenztreffen ab
Auftakt ist am 11. und 12. November (Freitag und Samstag). Am 4. März 2023 (Samstag) ist ein zentraler Zwischenhalt mit praktischen Hintergründen vorgesehen, am 10. Juni 2023 (Samstag) ist Abschluss. Dazwischen sind Workshop-Phasen, in denen es unter anderem um methodische Anregungen für die Bibelpraxis geht. Die Teilnahme an den drei Grundmodulen kostet insgesamt 60 Euro, einzelne Workshops gibt es für ab 10 Euro. Anmeldeschluss ist der 5. November. Wer bis zum Ende durchhält, macht nicht nur neue Erfahrungen, sondern bekommt auch ein Zertifikat überreicht.
Digitale Treffen wechseln mit Präsenztreffen ausdrücklich ab, damit sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch über Bistumsgrenzen hinweg kennenlernen. So findet der Auftakt am 11. November online statt, damit sich alle am Bildschirm sehen, am 12. November gibt es dann Treffen in den jeweiligen Bistumsstädten.
In Osnabrück ist Treffpunkt im Priesterseminar. Aus dem Fundus an Workshops kann sich jeder nach eigenen Möglichkeiten bedienen. „Wir gehen damit auch auf diejenigen ein, die nicht so viel Zeit mitbringen“, sagt Zwingenberger. Neben der Leiterin des Bibelforums im Bistum Osnabrück gehören ihre Kollegen Christian Schramm (Hildesheim) sowie Gisela Rutz und Jens Ehebrecht-Zumsande (beide Hamburg) zum Leitungsteam. (pe)
Anmeldungen sind bis 5. November möglich.