Das Friedenslicht wird von Pfadfindern in die Gemeinden gebracht
Wegweiser in dunkler Zeit
Am dritten Advent ist das Friedenslicht von der Herz-Jesu-Kirche in Hamburg-Hamm in die Diözese ausgesendet worden. Erzbischof Stefan Heße sieht es als Aufforderung, mehr für Frieden und Gerechtigkeit zu tun.
Trotz 2G-Regelung, Maskenpflicht und schlechtem Wetter waren die rund 50 genehmigten Plätze in der Herz-Jesu-Kirche im Hamburger Stadtteil Hamm am vergangenen Sonntag schnell besetzt. Pfadfinder aus der gesamten Hansestadt hatten sich auf den Weg gemacht, um auch in diesem Jahr eine kleine Flamme, das Friedenslicht aus Betlehem, in Empfang zu nehmen. Unter den Gästen der Aussendungsfeier waren Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Bischöfin Kirsten Fehrs und Erzbischof Stefan Heße.
Heße sieht in dem Friedenslicht eine Aufforderung an alle, mehr für Frieden und Gerechtigkeit zu tun. „Dann würde dieses Licht auf andere Weise noch heller strahlen.“ Das Friedenslicht sei auch eine Demonstration, allerdings eine positive ohne Gewalt. „Sie erleuchtet, erwärmt und weist einen guten Weg.“
Die Menschen brauchten dieses Friedenslicht in diesem Jahr besonders, sagte Bischöfin Kirsten Fehrs. Es solle nicht nur Frieden zwischen den Menschen, sondern auch in die Menschen bringen. Jedes Licht erzähle auch etwas von den Nöten und Sehnsüchten der Kinder und Jugendlichen in aller Welt. „Sie müssen ja in dieser Pandemie besonders viel aushalten“, sagte Fehrs.
Nach den Worten von Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) stärkt das Friedenslicht die Hoffnung auf eine bessere Welt, in der Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde für alle gelten. „Besonders in der Pandemie, die für viele Menschen Einsamkeit und Verlust bedeutet, soll das Licht Trost in dunklen Tagen spenden.“
Das Motto lautet in diesem Jahr „Friedensnetz – ein Licht, das alle verbindet“. Die Pfadfinder möchten damit ihren Wunsch ausdrücken, ein Friedensnetz zu spinnen, das alle Menschen guten Willens verbindet. Es ist eine Gemeinschaftsaktion der Ringverbände der Pfadfinder Deutschlands und des Verbandes Deutscher Altpfadfindergilden. In über 100 Städten in Deutschland wird das Friedenslicht bis zum Heiligen Abend in Gottesdiensten weitergegeben. Nach der Aussendungsfeier wurde es zunächst nach Neumünster und Kiel gebracht. In den folgenden Tagen ist es unter anderem zum Obdachlosenmagazin Hinz & Kunzt gekommen.
Schon am frühen Morgen des dritten Advent war es mit dem Auto aus Österreich nach Hamburg gebracht und an etwa 30 Vertreter verschiedener Pfadfindergruppen übergeben worden, berichtete Diakon Thomas Müller, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). „Das Friedenslicht ist unheimlich wichtig, um die Gemeinschaft unter den Menschen weiterzugeben“, sagte Thomas Müller weiter. Er sei sich sicher, dass „ein solcher Hoffnungsbringer“ wie das Friedenslicht auch in diesem Jahr vielerorts erwartet werde.
Text: epd, Adloff, Heinen, Schatz