Caritas beteiligt sich an bundesweiter „Aktionswoche Alkohol“
„Wem schadet dein Drink?“
Foto: Sebastian Hamel
Die Aktion in Sögel war Teil der bundesweiten „Aktionswoche Alkohol“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Auf anschauliche Weise warnten die Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei vor den Gefahren übermäßigen Alkoholkonsums – denn nicht selten unternehmen alkoholisierte Menschen weitaus riskantere Dinge, als Bälle zu fangen. Immerhin 6,4 Prozent aller tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer starben im Jahr 2021 infolge eines Alkoholunfalls.
Der emsländische Caritasverband beteiligt sich mit insgesamt drei Aktivitäten an der Aktionswoche. „Wem schadet dein Drink?“, lautet das diesjährige Motto, das die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Dritte in den Fokus rückt. Neben dem Straßenverkehr geht es dabei auch um die Folgen für die Personen im privaten Umfeld und an der Arbeitsstelle. Auch das Thema Gewalt macht einen Schwerpunkt aus, da alkoholisierte Menschen schneller dazu neigen, aggressive Handlungen vorzunehmen, gleichzeitig aber auch gefährdeter sind, selbst Opfer von Gewalt zu werden.
In Sögel gestalteten die Seline Keller und Sebastian Sürken den Auftakt zur Aktionswoche. Im Gespräch mit den Passanten informierten sie unter anderem darüber, dass das Angebot der vier emsländischen Caritas-Beratungsstellen in Papenburg, Sögel, Meppen und Lingen sich eben nicht nur an direkt Betroffene, sondern auch an Angehörige und Unternehmen richtet, in deren Mitarbeiterschaft ein Problem vorliegt. Mit Blick auf die Klientel in den Beratungsstellen sei Alkohol mit deutlich über 50 Prozent nach wie vor die am stärksten vertretene Suchtform, noch weit vor anderen Abhängigkeiten wie Spiel- oder Cannabissucht.
Aus einem Glas zum "Abschalten" können schnell mehrere Gläser werden
Darüber hinaus wolle man mit dem Aktionsstand die Menschen dazu anregen, den eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren. Seline Keller erklärt: „Es geht dabei um Fragen, wie: Wann und warum trinke ich Alkohol? Möchte ich damit negative Emotionen kompensieren?“ Aus einem Glas Wein „zum Abschalten“ nach Feierabend könnten mit der Zeit schnell zwei Gläser und eine ganze Flasche werden. „Wir erzählen aber nicht nur, sondern hören auch einfach zu“, sagt Sebastian Sürken. So habe ein Mann am Stand davon berichtet, dass sein eigener Vater bei einem Unfall tödlich verunglückt sei – wegen eines alkoholisierten Autofahrers.
Neben dem Aktionsstand ins Sögel sind zwei weitere Aktivitäten im Emsland geplant: Am Mittwoch, 12. Juni, findet in der Caritas-Beratungsstelle Meppen (Kuhstraße 42) von 15 bis 18 Uhr eine erweiterte offene Sprechstunde statt, die sich speziell an Angehörige und weitere als „Dritte“ betroffene Personen richtet. An diesem Nachmittag stehen Suchtberater in der Beratungsstelle unverbindlich zur Verfügung, um zu informieren, zu beraten und auf das grundsätzliche Angebot der Angehörigenberatung aufmerksam zu machen.
Weiterhin wird am Donnerstag, 13. Juni, in den Berufsbildenden Schulen Papenburg (Fahnenweg 31 ) von 9 bis 13 Uhr das Präventionsangebot "Alkohol in der Schwangerschaft" veranstaltet. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufklärung über die Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und die Folgen für das ungeborene Kind. Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation zwischen der Schwangerschaftsberatung und der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation.
Weitere Informationen zur „Aktionswoche Alkohol“ sind im Internet unter www.aktionswoche-alkohol.de zu finden. Näheres zur Suchtberatung des Caritasverbandes für den Landkreis Emsland kann unter www.caritas-os.de/el eingesehen werden.