Stephan Weil trifft Jugendliche und Jugendleter aus dem Bistum

„Wer was bewegen will, muss sich engagieren“

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In der katholischen Jugendbildungsstätte Haus Wohldenberg stellte sich Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) den Fragen von Jugendlichen und Jugendleitern aus dem Bistum. Organisiert hatte das Treffen der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Brinkmann.


Auch auf kritische Anfragen antwortet Weil (Mitte) sehr
offen. Mit dabei Diözesanjugendseelsorger Andreas
Braun (rechts).

Zu Beginn der Veranstaltung bekam der Ministerpräsident von Hausherr Holger Brox und Diözesanjugendseelsorger Andreas Braun eine Führung durch die Jugendbildungsstätte. „Vor rund 45 Jahren war ich schon einmal hier. Seitdem hat sich aber eine Menge verändert“, lobte Weil. Interessiert erkundigte er sich über Belegungszahlen, sprach mit Mitarbeitern der Bildungsstätte und stellte sich einer Studentengruppe für ein Selfie zur Verfügung.

Im Anschluss an die Führung ging es dann ins Kaminzimmer zum Treffen mit Vertretern der katholischen Jugendverbände. In einem kleinen Quiz musste Stephan Weil zu BDKJ, CAJ, DPSG, KSJ, der Malteser- und KolpingJugend sowie den Ministranten Fragen beantworten und sich selbst Informationen über die einzelnen Verbände und Gruppen erarbeiten.

Da tippe ich einmal auf Schulsanitätsdienst

So ging es darum, was in der Kategorie Malteserjugend das Kürzel „SSD“ heißt. „Da es um die Malteser geht, tippe ich einmal auf Schulsanitätsdienst“, beantwortete Weil die Frage und lag genau richtig. Auf spielerische Art erfuhr er zudem, wie viel Förderung die Jugendverbände in Niedersachsen bekommen und wieviel sie eigentlich benötigen würden.

Beim Gespräch war das Hauptthema der Klimaschutz, was die Politik dafür tut beziehungsweise eben nicht. Weil wies daraufhin, dass auch in Niedersachsen immer noch zu wenig im Hinblick auf den Klimawandel getan werde, betonte allerdings, dass Niedersachsen im deutschlandweiten Ranking auf Platz 2 bei den erneuerbaren Energien liege. Weitere Themen waren E-Mobilität, Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs, die Zukunft des Autos mit Verbrennungsmotor bis hin zum Einsatz von Lastenfahrrädern. Der Politiker ist sich sicher, dass Autos mit Verbrennungsmotoren mit Blick auf die CO2-Steuer zukünftig teurer werden. „Ich glaube, dass die Bewohner in den großen Städten immer weniger Autos haben werden, da man auch ohne sie sehr gut zurechtkommt. Im ländlichen Raum sieht das aber ganz anders aus“, machte Weil deutlich.

 


Ministerpräsident Stephan Weil nutzt die Gelegenheit
zu persönlichen Gesprächen mit den in der Jugendarbeit
Engagierten.

Es hat mir richtig Spaß gemacht

Beim Abschied bedankte sich der Ministerpräsident bei den Jugendlichen für das sehr intensive Gespräch: „Es hat mir richtig Spaß gemacht.“ Der 19-jährige Jonas, der sich auch bei „Fridays for Future“ engagiert, sagte: „Er ist auf jede Frage fair eingegangen, was nicht selbstverständlich für einen Politiker ist.“ Auch Steffen (32) von der DPSG war positiv überrascht: „Stephan Weil schien offen und interessiert und hat sich viel Zeit für unsere Anliegen genommen.“ Diözesanjugendseelsorger Andreas Braun war mit dem Abend sehr zufrieden. „Weil war nahbar, aber auch streitbar und hat nicht versucht, den Fragen der Jugendlichen auszuweichen“, betonte er.

Weil selbst war begeistert davon, wie politisch interessiert die Jugendlichen waren. „Eine politisch engagierte Jugend ist ein wichtiger Teil von Demokratie. Ich würde mir wünschen, dass einige von euch auch bereit sind, einmal selbst politische Verantwortung zu übernehmen. Denn wer etwas bewegen will, muss sich engagieren“, so der Politiker.

Marie Braukmann