Fernseh- und Rundfunkgottesdienst aus Bremen
Wie viel Nähe ist möglich am Fest?
Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und Zusammenhalt – gerade an Weihnachten. Radio Bremen sendet einen zusätzlichen Fernsehgottesdienst aus dem Bremer Dom und einen Rundfunkgottesdienst aus St. Marien.
Die Krippe aus der Propsteikirche St. Johann ist offensichtlich besonders kameratauglich. Das Kamerateam von Radio Bremen schlug deshalb vor, die Figuren für Fernsehaufnahmen im St.-Petri-Dom aufzubauen. Aber Propst Bernhard Stecker legte ein Veto ein: zu aufwendig, zu waghalsig. Jede Figur ist so schwer, dass ein Einzelner sie nicht tragen kann. Welche Krippe ins Bild gerückt wird, ist also noch offen.
Sicher ist: An Heiligabend sendet das Dritte Fernsehprogramm von Radio Bremen TV von 18.45 bis 19.15 Uhr einen zusätzlichen Gottesdienst. Für die halbstündige Feier hat sich der Sender relativ kurzfristig entschieden, weil die Gottesdienste in den Kirchen wegen der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden können. Radio Bremen kommt damit auch einem Wunsch der evangelischen und katholischen Kirche entgegen. Denn gerade an Weihnachten hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine wichtige Funktion, weil sich viele Menschen in Zeiten der Distanz nach Besinnung, Gemeinschaft und Zusammenhalt sehnen. Der ökumenische Gottesdienst wird ohne Besucher am
Hochaltar des St.-Petri-Doms vor Heiligabend aufgezeichnet.
Mit dabei sind Propst Bernhard Stecker, Bernd Kuschnerus, Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, und die evangelische Theologiestudentin Helena Theis. Stecker spricht über „Weihnachten – wie viel Nähe ist möglich?“ Kuschnerus wird eine kurze Predigt zum Thema „2021 – Fürchtet Euch nicht!“ halten. Die Schauspielerin und Sprecherin Heidi Jürgens liest die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium in plattdeutscher Sprache vor.
Aus Bremen wird außerdem ein Rundfunkgottesdienst gesendet: am ersten Weihnachtstag, 25. Dezember, von 10 bis 11 Uhr im Programm Bremen Zwei aus der Kirche St. Marien, Stadtteil Walle. Wegen der begrenzten Anzahl an Plätzen müssen sich die Gläubigen über das Internet anmelden. Und auch der Gesang ist deutlich reduziert.
Pfarrer Josef Fleddermann wird über die Geschichte der Herbergssuche und die Geburt im Stall predigen. Die Krippe unter dem Baum ist unser normales Bild von Weihnachten. Aufgreifen wird Fleddermann aber auch all das, was in diesem Jahr nicht normal ist und wie uns das „wirkliche Weihnachten“ erreichen kann. (asa)