Sozialpreis der Caritas-Stiftung im Bistum Dresden-Meißen

Zeichen der Mitmenschlichkeit

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Seit 2013 schreibt die Caritas-Stiftung den Sozialpreis aus. Stiftungsdirektor Andreas Schuppert wirft einen Blick zurück und erklärt, warum auch Corona der tätigen Nächstenliebe nichts anhaben kann.

Die Caritas-Stiftung im Bistum Dresden-Meißen vergibt zum sechsten Mal einen Sozialpreis. Wer kann sich beteiligen und welche Beiträge suchen Sie?

Mittlerweise ist der Sozialpreis der Caritas zur Tradition geworden. Schirmherr ist unser Bischof Heinrich Timmerevers. Beteiligen können sich katholische Verbände und Pfarreien mit sozialen Engagement, am besten mit einem bestimmten Projekt. Das kann zeitlich begrenzt sein, muss es aber nicht. Möglich sind laut unserer Satzung aber auch andere gesellschaftliche Gruppen als Bewerber, insofern sie einen christlichen Kooperationspartner haben. Das Motto lautet diesmal „Du bist mein Nächster – sozial handeln, herzlich helfen“. Bewerben kann sich jeder, der sozial engagiert ist und ein gutes Projekt vorweisen kann. Mit dem Sozialpreis soll die Mitmenschlichkeit in der Gesellschaft deutlich werden.

Andreas Schuppert    Foto: Antoinette Steinhäuser

Können Sie zwei, drei Beispiele vergangener Preisträger in Erinnerung rufen?

Ganz am Anfang haben wir das Projekt „Nachhilfeunterricht“ der Pfarrei Radeberg geehrt. Es richtet sich an Eltern, die sich keinen zusätzlichen Unterricht für ihre Kinder leisten können, wenn dies nötig wird. Ein tolles Engagement! Vor zwei Jahren bekam das Projekt „Rikscha“ des Caritasverbandes für das Dekanat Meißen den ersten Preis. Ehrenamtliche fahren Senioren, die nicht mehr so mobil sind, zum Einkaufen, zum Arzt oder einfach nur ins Grüne – alles mit der Rikscha. Es gibt fantastisches Engagement in unseren Gemeinden und Verbänden. Man muss nur darüber sprechen.

Die letzten Monate waren vor allem durch Corona geprägt. Welche Auswirkungen hat das auf das christlich-soziale Engagement?

Wenn wir die Arbeit der Caritas betrachten, sind zunächst die Hauptamtlichen in den Pflegeheimen und Kindertagestätten, aber auch in anderen Bereichen zu nennen. Viele haben sich aufopferungsvoll engagiert, sind selbst krank geworden und haben danach weitergemacht. Dafür kann unser Dank nicht groß genug sein. Im Ehrenamt war es zum Beispiel die Nachbarschaftshilfe vieler Menschen, auch in den Gemeinden. In den Altenpflegeeinrichtungen haben uns aber auch Menschen geholfen, die spontan gekommen sind, oft gar nichts mit der Kirche zu tun haben. Wir haben gesehen: Die Not setzt einfach auch das Gute im Menschen frei.

In den letzten Jahren hat im Bistum eine großangelegte Strukturreform stattgefunden. In der Folge sind die Pfarreien deutlich größer geworden. Welche Auswirkungen hat das auf das karitative Engagement auf Pfarrei-Ebene?

Die Gemeinden mussten und müssen sich erstmal finden, das war für viele nicht einfach. Durch die Corona-Krise ist dieser Prozess sicher noch erschwert. Ein wichtiger Aspekt der Gemeindearbeit ist aber das soziale Engagement, zuerst in den Caritas-Helferkreisen, aber auch in gesellschaftlichen Notsituationen. Das haben wir in der Flüchtlingskrise 2015 gesehen, das erleben wir jetzt in der Pandemie. Bei allen nötigen Reformen: Wichtig ist, dass der Caritas-Gedanke auch in den größer gewordenen Gemeinden nicht verloren geht. „Diakonia“ ist ein wesentlicher Lebensvollzug von Kirche. Durch die tätige Nächstenliebe bekommt Christentum ein menschliches Anlitz, wie es unser Bischof einmal ausdrückte – das sollten wir nicht vergessen.

Fragen: Matthias Holluba

Bewerbungen für den Sozialpreis der Caritas-Stiftung sind bis zum 31. Mai möglich. Eine Orientierungshilfe finden Sie hier: www.caritas-stiftung-sachsen.de;
Zusendungen per Post: Caritas- Stiftung im Bistum Dresden-Meißen, Herr Andreas Schuppert, Magdeburger Straße 33, 01067 Dresden oder per E-Mail an: post@caritas-stiftung-sachsen.de