Friedenslicht aus Betlehem

Selbst für Frieden sorgen

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Aussendungsgottesdienst im Erfurter Dom
Nachweis

Foto: Eckhard Pohl

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Die Rover Niclas Weichel und Niels Seeber vom Stamm St. Elisabeth in Erfurt geben während des Aussendungsgottesdienstes im Erfurter Dom das Friedenslicht weiter.

Bei einer ökumenischen Aussendungsfeier in Erfurt ist das Friedenslicht aus Betlehem an Menschen aus verschiedenen Regionen Thüringens verteilt worden. Pfadfinder hatten es aus dem österreichischen Linz abgeholt.

„Wir kennen die Realitäten unserer Welt: Krieg zwischen Russland und der Ukraine, Krieg in Palästina, dazu Klimawandel, Armut und Flucht weltweit und in unserem Land eine Gesellschaft, in der sich radikale Positionen ausbreiten. Wir sind hilflos und in Angst und Sorge. Und doch hoffen wir auf Frieden, ein Ende allen zerstörerischen Streites und ein Leben in Solidarität und Gemeinsamkeit.“ So etwa formulierten es Vertreter der Pfadfinderverbände am Beginn des Aussendungsgottesdienstes des Friedenslichts am dritten Adventssonntag im Erfurter Dom. Über der Friedenslichtaktion steht in diesem Jahr das Motto „Auf der Suche nach Frieden“.
Thüringer Vertreter der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und des Verbandes Deutscher Altpfadfindergilden (VDAPG) hatten das Friedenslicht eine Woche zuvor aus dem österreichischen Linz geholt, wo die europaweite Aussendung stattfand. Dort mit dabei waren die beiden Rover Niels Seeber (16) und Niclas Weichel (16) aus Erfurt. Beide zeigten sich sehr angetan von der Atmosphäre rund um die Aussendungsfeier, an der junge Menschen aus 30 Nationen teilnahmen. Im Gottesdienst und im Gespräch untereinander sei auch von der Situation in Betlehem und dem Krieg zwischen Israel und der Hamas die Rede gewesen.

Licht, das in viele Orte in Thüringen gelangt

„Ich finde es schön, wenn das Licht in viele Orte in Thüringen gelangt und mit diesem symbolischen Akt daran erinnert wird, wie wichtig der Frieden ist“, so Niclas Weichel. Deshalb freue er sich, dass zur Aussendungsfeier in Erfurt auch Vertreter der Jugendfeuerwehr und der Malteser gekommen seien und sie das Licht in ihre Bereiche mitnehmen.
Die Aktion Friedenslicht in Deutschland geht auf die Initiative „Licht ins Dunkel“ des Österreichischen Rundfunks (ORF) zurück. Jedes Jahr entzündet ein Kind aus Österreich in der Geburtsgrotte Jesu in Betlehem das Friedenslicht als Zeichen für die Hoffnung, die von der Geburt Jesu ausgeht. Diesmal war das wegen des Krieges so nicht möglich. Das Licht wurde aber von der zwölfjährigen christlichen Palästinenserin Pillar Jarayseh in der Geburtsgrotte entzündet. Über das jordanische Amman gelangte das Licht dann mit einer Österreichischen Linienmaschine nach Wien, wo es vom österreichischen Friedenslichtkind Michael Putz (12) übernommen wurde.
Beim Aussendungsgottesdienst in Erfurt machte Bischof Ulrich Neymeyr in einer kurzen Ansprache deutlich, wie wichtig es ist und vor allem wie es möglich ist, selbst etwas für den Frieden zu tun, und zwar anhand der Zehn Gebote. Von diesen seien die ersten drei ausdrücklich an gläubige Menschen gerichtet, während die Gebote vier bis zehn „von allen Menschen als Weg zum Frieden“ begriffen werden könnten. Während die ersten Gebote daran erinnerten, Gott zu ehren und den Sabbat/Sonntag zu heiligen, mache zum Beispiel das vierte Gebot deutlich, dass Friede im Kleinen, in der Familie, mit den Eltern beginnen muss. Die anderen Gebote mahnten, Vertrauen nicht zu enttäuschen, das Eigentum anderer zu achten, keine Lügen in die Welt zu setzen. All dies diene dem Frieden unter den Menschen, im Kleinen wie im Großen. 

Schritte auf dem Weg zum Frieden gehen

Am Ende des Aussendungsgottesdienstes, der neben Bischof Neymeyr auch von Pfarrer Michael Göring vom VCP Thüringen und DPSG-Stammeskurat Eberhard Eckart, Weimar, mitgestaltet wurde, stand für jeden Teilnehmer die Frage im Raum: „Welchen Schritt zum Frieden will ich ,auf der Suche nach Frieden‘ als nächstes tun?“

www.friedenslicht.de

Eckhard Pohl