Impuls zum Advent von Bischof Dominicus
Ankommen
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Nach meiner Ernennung als Bischof von Osnabrück musste ich vieles Vertraute lassen und mich neu auf den Weg machen. Jetzt wird mir immer wieder die Frage gestellt: Sind Sie schon angekommen in Osnabrück?
Ich kann die Frage auf den ersten Blick ehrlich bejahen, merke aber, dass in dieser Frage eine größere Sehnsucht nach einem Lebensort mitschwingt.
Angekommen zu sein – damit verbinde ich einen Ort, an dem ich geborgen bin. Wo meine Sehnsüchte erfüllt werden. Wo ich Vertrauen, Sicherheit und Liebe finde. Wo mich keine Ängste bedrängen. Albträume keinen Platz finden. Und ich durch keinen Verlust das Gefühl bekomme, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Angekommen zu sein – damit verbinde ich einen Ort, an dem ich keine Erschöpfung mehr empfinde. Keine Trauer. Nicht den geringsten Schmerz. Dort, wo es keine hasserfüllten Augen mehr gibt. Niemanden, der vergessen wird. Wo ich das Gefühl habe, nichts mehr zu vermissen. Wo ich einfach sein darf, wie ich bin.
Das ist die Sehnsucht, mit der ich lebe, gerade auch jetzt in den Tagen des Advents.
Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir die Krippe von Betlehem und das lächelnde Kind in der Krippe darin als einen solchen Lebensort an Weihnachten erfahren.
Ich wünsche Ihnen und mir, ein wirkliches Ankommen bei IHM!