Kinderwallfahrt 2018 im Bistum Erfurt

1200 Friedensstifter unterwegs

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Mädchen und Jungen aus den Gemeinden des Bistums kamen am 4. und 5. Juli zu den beiden Kinderwallfahrten nach Erfurt. Nach dem Gottesdienst gab es zahlreiche Angebote, aktiv und kreativ zu werden.

Mara, Otto und Franz zeigen im Anspiel, wie man im Alltag Friedensstifter sein kann. | Fotos: Matthias Holluba

„Frieden ist für mich, wenn jeder so sein darf, wie er ist und sich nicht verstellen muss“, hat Laura auf ihren Zettel geschrieben. „Es soll keinen dritten Krieg geben – Gott, pass bitte auf uns auf.“ Oder: „Eine Welt ohne Diskriminierung, Rassismus, Homophobie, Sexismus und Gewalt, mit Gleichberechtigung“ steht auf anderen Zetteln. Und die jungen Wallfahrer aus Ecklingerode wünschen sich: „Alle Menschen sollen zusammenhalten.“ Sie und Laura und die anderen Verfasser von Friedenswünschen gehören zu den 1200 Mädchen und Jungen, die am 4. oder 5. Juli aus allen Teilen des Bistums nach Erfurt auf den Domberg gekommen sind – zur traditionellen Kinderwallfahrt.
Der Wallfahrtstag ist in der Regel ein Höhepunkt der jeweiligen örtlichen Religiösen Kinderwoche (RKW). In diesem Jahr geht es dabei um die Seligpreisungen.  „Freuen dürfen sich alle, die Frieden schaffen. Sie sind Kinder Gottes“ hieß die Seligpreisung für den Wallfahrtstag. Und unter dem Wallfahrtsmotto „Friedensstifter unterwegs“ hatten sich die Jungen und Mädchen auf den Weg in die Bischofsstadt gemacht.
Dort feierten sie im Dom zusammen mit Weihbischof Reinhard Hauke und Diözesanjugendseelsorger Thomas Gehlfuß  einen Gottesdienst. In einem Anspiel zeigten Mara, Otto und Franz, wie man heute im Alltag Friedensstifter sein kann. Weihbischof Hauke griff das Anspiel in der Predigt auf und betonte: „Frieden schaffen beginnt im Kopf.“ Er brachte eine Reihe weiterer Beispiele für das Friedensstiften: das wieder miteinander Sprechen nach einer langen Zeit des Schweigens, weil man böse miteinander war; sich die Hand zu reichen nach einem Foul auf dem Fußballplatz oder auch den Friedensgruß im Gottesdienst. Der Weihbischof erzählte auch von Papst Johannes Paul II., der bei einem Attentat schwer verletzt wurde. „Später hat er den Attentäter besucht, mit ihm gesprochen und am Schluss umarmt – als ein Zeichen der Versöhnung! Könnten wir das auch? Das war ein starkes Zeichen, das überall in der Welt gesehen und verbreitet wurde.“ Weihbischof Hauke  rief die jungen Wallfahrer auf, sich im Friedenbringen von Jesus anstecken zu lassen und gleich bei der RKW damit zu beginnen: „Es ist gut, wenn wir mit Jesus Christus Friedensbringer werden. Damit wird die Welt heller und schöner.“

Weihbischof Hauke und Jugendpfarrer Gehlfuß feiern mit den Wallfahrern Gottesdienst.
 
Angebote für aktive und kreative Wallfahrer
Nach dem Gottesdienst gab es in der Severikirche und auf der Severi-Wiese jede Menge Angebote für aktive und kreative Wallfahrer. An den Ständen der Kinderseelsorge, der Villa Lampe, der Sternsinger, des Hilfswerkes Missio, den Maltesern und anderer konnten sie Dschungelabenteuer erleben, Erste-Hilfe-Kenntnisse erwerben oder einen Friedensbaum gestalten. In der Kirche gab es ein Geistliches Zentrum mit Stationen zum Thema Frieden.
 
Von Matthias Holluba