Elisabethtag in der Edith-Stein-Schule Erfurt

Ansprechen und Einladen

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Ehrenamtliche der Caritas waren zum Elisabethtag in die Edith-Stein-Schule in Erfurt gekommen. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt: Wie begeistert man Menschen, die karitativen Dienste in den Gemeinden mitzutragen?

Bischof Ulrich Neymeyr bedankt sich bei den in seinem Bistum tätigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Caritas mit Pralinen einer Thüringer Firma.    Fotos: Holger Jakobi

 

„Unsere Gruppe prägt der Zusammenhalt und die Möglichkeit, etwas zu unternehmen.“ „Wichtig ist die Gemeinschaft und dass jeder etwas mitnehmen kann.“ So zwei Meinungen von Caritashelferinnen aus Erfurt. Inzwischen sind viele der ehrenamtlich Tätigen Frauen und Männer, die sich in ihren Pfarreien und Kirchorten karitativ engagieren, in die Jahre gekommen. Neben dem Dank für das Geleistete stand deshalb beim diesjährigen Elisabethtag in der Erfurter Edith-Stein-Schule die Frage nach Wegen, andere Christen für eine Mitarbeit bei der Caritas zu begeistern.
 

Patenschaften zu Einsamen aufbauen
Eine Möglichkeit ist das konkrete Ansprechen von Personen, die gerade am Ende ihres Berufslebens stehen. Dies könne so geschehen: „Es gibt da eine Gruppe, da kannst du etwas tun und dich wohlfühlen.“ Auch im Familien- und Bekanntenkreis könne so geworben werden, waren sich die Gruppenteilnehmer einig. Als eine Möglichkeit neuer Tätigkeit wurde die Idee genannt, konkrete Partnerschaften aufzubauen. Partnerschaften, bei denen sich ein Engagierter konkret um eine Person in Not kümmert. Die könne bei den Einsamen beginnen und weitere Notlagen – sofern sie nicht überfordern – in den Blick nahmen. Einsame Menschen jedenfalls werden in jedem Fall sehr dankbar sein, wenn jemand regelmäßig kommt.
Mit Blick auf die Jugend zeigt es sich, dass es sehr schwer ist, sie für bestehende Strukturen zu begeistern. Hier könne der Weg ganz konkreter Projekte gegangen werden. Beispiel dafür ist die 72-Stunden-Aktion des Bundes der katholischen Jugend (BDKJ). Dabei werden deutschlandweit gezielte soziale Aufgaben angegangen und bewältigt. Im Erfurt beispielsweise auf dem  Jüdischen Friedhof oder im Deutschordens-Seniorenheim.

 

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden am Nachmittag in der Aula der Edith-Stein-Schule vorgestellt.

 

Deutlich wurde aber auch, dass die Caritas-Gruppen nicht im losen Raum tätig sein wollen. „Wir brauchen die Anbindung an die Gemeinden, den Pfarrer.“ Aber auch die Kooperatoren (ebenfalls Pfarrer und Seelsorger), sowie Diakone und die Gemeindereferenten sind – so die ehrenamtlich Tätigen – gesuchte Partner in ihrer alltäglichen Arbeit. Aus der Pfarrei Weimar wurde betont, dass es eine gute Vernetzung zwischen den Caritas-Mitarbeitern im Ehrenamt mit der Gemeinde gibt. Aus Jena wurde berichtet, dass sie Aktion Martinsschmaus großen Zuspruch findet. Zudem wurde von dort anregt, die Vermeldungen im Gottesdienst zu nutzen, wenn es irgendwo klemmt. Wichtig seien zudem Möglichkeiten, über die konkrete Arbeit zu berichten.
 

Bitte um Vernetzung durch Kooperator
An die Diözesancaritas ging die Bitte, einen Koordinator einzusetzen, der die örtlichen Caritasgruppen vernetzt und der Rat und Hilfe geben kann. Bei ihm sollen alle Fäden zusammenlaufen. „Es ist ja so, dass wir kaum etwas voneinander wissen. Wir brauchen fachliche Begleitung.“
Getragen wurde der Tag von der Hoffnung. Ein Teilnehmer sagte: „Wir brauchen keine Angst zu haben. Auch Jesus hat einst mit zwölf Leuten angefangen.“

Von Holger Jakobi