Festwoche in Neuzelle beendet
Barockwunder mit Perspektive
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Neuzelle stand in den vergangenen Monaten ganz im Zeichen der Gründung des Zisterzienserklosters vor 750 Jahren. Mit einer Festwoche gingen die Jubiläumsfeierlichkeiten jetzt zu Ende.
Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt gingen in Neuzelle die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich der Gründung des Zisterzienserklosters vor 750 Jahren zu Ende. | Foto: Raphael Schmidt |
Das Festjahr zum 750-jährigen Gründungsjubiläum des Zisterzienserklosters Neuzelle hat mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt seinen Höhepunkt erreicht. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte die Anlage als „Barockwunder Brandenburgs“, das „Strahlkraft weit über die Landesgrenzen hinaus“ habe. „Während andernorts oft nur noch Klosterruinen von der Geschichte zeugen, ist Neuzelle eine der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen in Europa“, betonte Woidke.
Bedeutung habe Neuzelle nicht nur mit Blick auf die Bauwerke, so der Ministerpräsident. „Religiöse Pluralität und das friedliche Miteinander der christlichen Konfessionen hatten in der Vergangenheit nicht immer den hohen Stellenwert, den wir dem heute beimessen“, räumte er ein. Eine Vielfalt geistiger und religiöser Ideen sei jedoch „ein echter Gewinn für unser Land“.
Bedeutung habe Neuzelle nicht nur mit Blick auf die Bauwerke, so der Ministerpräsident. „Religiöse Pluralität und das friedliche Miteinander der christlichen Konfessionen hatten in der Vergangenheit nicht immer den hohen Stellenwert, den wir dem heute beimessen“, räumte er ein. Eine Vielfalt geistiger und religiöser Ideen sei jedoch „ein echter Gewinn für unser Land“.
Wertvolle Tradition wieder aufleben lassen
Woidke dankte dem Zisterzienserorden, dass durch dessen Entsendung von sechs Mönchen nach Neuzelle nun „eine sehr wertvolle Tradition wieder auflebt“, nachdem Preußen die Klosterbesitzungen vor 200 Jahren verstaatlicht hatte. Die Wiederansiedelung sei auch deshalb wichtig, weil viele Menschen im Osten Deutschlands keiner Konfession angehören. Dennoch sei für viele von ihnen der christliche Wertekanon von hoher Bedeutung, unterstrich Woidke.
In einem Festgottesdienst hob der evangelische Bischof Markus Dröge das bereits entstandene „gute ökumenische Miteinander“ in Neuzelle hervor. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz nannte die Rückkehr der Mönche „eine kleine Attraktion und zugleich eine große Hoffnung“. Mit ihrer Anwesenheit könnten die Zisterzienser „die Spiritualität des Ortes vertiefen“.
Dröge hob auch die Nähe zum Nachbarland Polen und die ökumenische Nachbarschaft verschiedener Glaubensrichtungen in Neuzelle hervor. Der Bischof sprach von Dankbarkeit für „das gute ökumenische Miteinander, das bereits jetzt an diesem Ort entstanden“ sei. „Wir alle – gleich welcher Konfession – leben von der gleichen Quelle.“
Der Landrat des Landkreises Oder-Spree, Rolf Lindemann (SPD) zeigte sich mit Blick auf die Klosterneugründung in Neuzelle durch Zisterzienser aus Heiligenkreuz vor wenigen Wochen erfreut darüber, dass das Jubiläum nicht ausschließlich zum Gegenstand musealer Verehrung geworden ist. Die katholische Kirche habe „die traumatische Erfahrung der Säkularisierung von 1817 nicht nur überwunden, sondern nach 200 Jahren einen kraftvollen Akzent gesetzt und in unserer Gott abgewandten Region eine neue Perspektive für glaubensgeprägtes Leben in die Zukunft eröffnet“. Die Klostergründung sei mindestens eine kulturelle Bereicherung.
Neuzelle gilt als nördlichstes Beispiel des süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Jetzt werden die Besitzungen von der Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg verwaltet.
Woidke dankte dem Zisterzienserorden, dass durch dessen Entsendung von sechs Mönchen nach Neuzelle nun „eine sehr wertvolle Tradition wieder auflebt“, nachdem Preußen die Klosterbesitzungen vor 200 Jahren verstaatlicht hatte. Die Wiederansiedelung sei auch deshalb wichtig, weil viele Menschen im Osten Deutschlands keiner Konfession angehören. Dennoch sei für viele von ihnen der christliche Wertekanon von hoher Bedeutung, unterstrich Woidke.
In einem Festgottesdienst hob der evangelische Bischof Markus Dröge das bereits entstandene „gute ökumenische Miteinander“ in Neuzelle hervor. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz nannte die Rückkehr der Mönche „eine kleine Attraktion und zugleich eine große Hoffnung“. Mit ihrer Anwesenheit könnten die Zisterzienser „die Spiritualität des Ortes vertiefen“.
Dröge hob auch die Nähe zum Nachbarland Polen und die ökumenische Nachbarschaft verschiedener Glaubensrichtungen in Neuzelle hervor. Der Bischof sprach von Dankbarkeit für „das gute ökumenische Miteinander, das bereits jetzt an diesem Ort entstanden“ sei. „Wir alle – gleich welcher Konfession – leben von der gleichen Quelle.“
Der Landrat des Landkreises Oder-Spree, Rolf Lindemann (SPD) zeigte sich mit Blick auf die Klosterneugründung in Neuzelle durch Zisterzienser aus Heiligenkreuz vor wenigen Wochen erfreut darüber, dass das Jubiläum nicht ausschließlich zum Gegenstand musealer Verehrung geworden ist. Die katholische Kirche habe „die traumatische Erfahrung der Säkularisierung von 1817 nicht nur überwunden, sondern nach 200 Jahren einen kraftvollen Akzent gesetzt und in unserer Gott abgewandten Region eine neue Perspektive für glaubensgeprägtes Leben in die Zukunft eröffnet“. Die Klostergründung sei mindestens eine kulturelle Bereicherung.
Neuzelle gilt als nördlichstes Beispiel des süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Jetzt werden die Besitzungen von der Stiftung Stift Neuzelle des Landes Brandenburg verwaltet.
(tdh/kna/epd)