Pfarrei St. Maria Magdalena Leinefelde feiert silberne Altarweihe

Bau noch in der DDR begonnen

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Christen aus allen neun Kirchorten der Pfarrei St. Maria Magdalena Leinefelde trafen sich an der St. Bonifatiuskirche zu einem gemeinsamen Fest. Anlass war die Altarweihe, die vor 25 Jahren stattfand.

Ein Fest für die Großgemeinde St. Maria Magdalena. | Fotos: Gregor Mühlhaus
 
Bei strahlendem Sonnenschein haben in Leinefelde fast 400 Gläubige den Jahrestag der Altarweihe der St. Bonifatiuskirche in Leinefelde vor 25 Jahren gefeiert. Die Kirche gehört zur neuen Großpfarrei „Maria Magdalena“, zu der die Orte Leinefelde, Kallmerode, Wingerode, Beuren, Breitenbach, Birkungen und Breitenholz zählen. Auf dem Vorplatz der Kirche zelebrierten der Leinefelder Pfarrer Gregor Arndt und fünf weitere Priester das Festhochamt, zu dem viele Gemeindemitglieder aus allen Kirchorten gekommen waren. Arndt sprach von großer Freude und Dankbarkeit, dass man einen Ort habe, wo sich alle sammeln und ihre Sorgen und Nöte vor dem Herrgott vorbringen könnten. Aber Christen schauten auch über den Tellerrand hinaus und schauten auf die Weltkirche im Besonderen. Der Geistliche blickte zurück auf die Planung und Umsetzung des Kirchenbaus nach 1980. Damals sei es, nicht zuletzt wegen der DDR-Diktatur, nicht so einfach gewesen, eine Kirche zu errichten, so Arndt.
An den Anfang seiner bemerkenswerten Predigt stellte der Leinefelder Pfarrer die „drei gelben Engel“, wie er die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael nannte, die im Altarraum der Kirche abgebildet sind. Arndt blickte vorerst auf den Erzengel Gabriel.  Dieser habe Maria die frohe Botschaft verkündet und sie habe diese angenommen. So wie auch viele Gemeindemitglieder unzählige Dienste annehmen, die wichtig sind. Arndt zeigte sich stolz, dass sich wieder zwei Diakonatshelfer in Leinefelde für einen Dienst entschieden haben. „Gibt es einen Ruf des Erzengels Gabriel in einem liturgischen Dienst vielleicht auch für mich“, ermunterte Gregor Arndt die Gläubigen, sich im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben einzubringen.
 
Dienste leisten und anderen helfen
„Der Erzengel Michael hingegen wird immer dargestellt mit der Lanze, die dafür steht, gegen das Böse zu kämpfen“. Aber Michael werde auch mit einem Stab in der Hand gezeigt - ein Stab, der dafür stehe, sich festzuhalten, meinte Arndt, der an die vielen furchtbaren Dinge, die im Leben zwischen Geburt und Sterben oft liegen, erinnerte. Da sei es von enormer Bedeutung, Dienste zu leisten und anderen zu helfen. Arndt dachte an die vielen Mütter, Väter und Großeltern, die sich um ihre Kinder und Enkel kümmern. Der Pfarrer blickte auch auf die kranken und alten Menschen in Pflegeheimen, die der Hilfe bedürfen. Hier sei der Dienst am Menschen besonders wichtig.
 
Die Architekten mit dem damaligen Pfarrer Bertram Vogt.

 

Als letztes schaute der Pfarrer auf den Erzengel Raphael, der aus dem Buch Tobit bekannt ist. Tobit musste seinen Sohn Tobias loslassen. Auch heute falle es vielen schwer, loszulassen und Altgewohntes hinter sich zu lassen. Am Ende seiner Predigt dankte Arndt noch einmal allen, die Dienste tun und ermunterte, die Herausforderungen, die in allen Lebensbereichen anstehen, anzunehmen. Anschließend sprach Altpfarrer Bertram Vogt, der vor  25 Jahren in Leinefelde als Geistlicher wirkte, einige Worte. „Ich bin stolz und voller Freude, dass wir dieses Jubiläum heute feiern können“, so Vogt.
Bei einem Podiumsgespräch nach dem Gottesdienst, das der Fernsehmoderator Stefan Kulle mit den Architekten Wolfgang Lukassek und Ottmar Stadermann führte, ging es um die Herausforderungen im Rahmen des Kirchenbaus in den 1980-er Jahren. Die Architekten waren federführend bei der Planung und Umsetzung des Baus der jüngsten Kirche im Eichsfeld tätig gewesen. In einem sozialistischen Umfeld eine Kirche mitten in einem Plattenbaugebiet zu errichten, sei schon etwas Besonderes gewesen, so Lukassek.
 
Von Gregor Mühlhaus