Spendenaktion zugunsten von Kindern in Syrien
„Bring Licht nach Aleppo“
Mit einem Basar auf dem Hülfensberg startete die Franziskanische Gemeinschaft „Vivere“ ihre Spendenaktion „Bring Licht nach Aleppo“. Foto: Pia Schröter |
Neben den regulären Gottesdienstbesuchern sind an diesem Sonntag Frauen und Männer mit Mistelzweigen, Plätzchentüten, Strickwaren, Weihnachtskarten, geschnitzten Kreuzen und anderen Utensilien auf dem Hülfensberg im Eichsfeld unterwegs. Sie sind dabei, an diesem ersten Advent einen Basar für die Spendenaktion „Bring Licht nach Aleppo“ vorzubereiten. Auch ein Schlagzeug wird aufgebaut. Kinder und Jugendliche der Anne-Frank-Schule aus Wanfried formieren sich mit Blasinstrumenten zum Schulorchester. Nach dem Gottesdienst in der Kirche werden sie draußen mit vorweihnachtlichen Klängen zum Verweilen auf dem Basar einladen.
Im Gottesdienst führt Thomas Hellwig die Gemeinde in das Vorhaben der Spendenaktion ein. Er ist Mitglied der Franziskanischen Gemeinschaft „Vivere“. Die Gruppe versucht, vom Evangelium und der Lebensvision des heiligen Franziskus her, sich mit den drängenden Fragen der globalisierten Welt und des Glaubens auseinanderzusetzen. Und sie engagiert sich für hilfesuchende Menschen und einen guten Umgang mit der Schöpfung.
Syrien: Elf Jahre nach Kriegsbeginn viel Not
„Ich habe letzte Woche sieben Briefe bekommen. Sechs waren von Hilfsorganisationen, die um Spenden bitten. Im siebenten ging es um Nachzahlungen für Strom und Gas. Geht Ihnen das auch so? Und jetzt kommen wir mit Aleppo“, beginnt Hellwig seine Ausführungen. Dann schildert er den Gottesdienstteilnehmern die Situation, in der Kinder und Mütter in Syrien und besonders in Aleppo leben: Fehlende Stromversorgung, Nahrungsmittelknappheit, Traumatisierungen, fehlende Infrastruktur, zunehmende Kinderarbeit, ein fast zusammengebrochenes Bildungssystem. Das seien nur einige der Herausforderungen, denen sich elf Jahre nach Kriegsbeginn die Menschen dort gegenübersehen. „Wenn ich mir das alles für mich vorstelle, merke ich, wie es mich erdet, und wie sich neben den Sorgen auch eine große Dankbarkeit einstellt für all das, was ich habe“, sagt Hellwig. „Das motiviert uns auch als Vivere-Gemeinschaft, von der Arbeit der Franziskaner in Aleppo zu erzählen und Spendenbasare zu organisieren.“
In den „Franciscan Care Centers“ in Aleppo werde jährlich etwa 1000 Kindern geholfen, ihre Traumata zu verarbeiten und wieder eine Perspektive für die Zukunft zu gewinnen. Diese Center haben ein jährliches Budget von 180 000 Euro. Bei der Spendenaktion im vergangenen Jahr seien immerhin gut 17 000 Euro gesammelt worden.
Ein Beitrag zu Frieden und Versöhnung
So über das Anliegen informiert, besuchten nach der Messe zahlreiche Gläubige den Basar, um sich an dem Anliegen zu beteiligen und so einen Grundstock für die Spendenaktion „Bring Licht nach Aleppo“ zu schaffen. „Vivere“ und die Franziskaner vom Hülfensberg sind zuversichtlich, mit Hilfe vieler Unterstützer auch in diesem Jahr einen kleinen Beitrag zu Frieden und Versöhnung und zur Linderung der Not in Aleppo leisten zu können.
Wer helfen kann: Spendenkonto der Aktion „Bring Licht nach Aleppo“ unter www.huelfensberg.de und unter www.vivere-leben.de
(rw/tdh)