Glauben kann begeistern und ein Segen sein

Danken für die „Nachspielzeit“

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„Glauben kann begeistern und ein Segen sein“: Unter diesem Motto hat die diesjährige Diözesan-Wallfahrt der Männer gestanden. Mehr als 200 Christen pilgerten in den kleinen Eichsfeldort Germershausen.


Auch in Zeiten von Corona zeigen die Männer Flagge
und pilgern zu „Maria in der Wiese“ in Germershausen.

Früh am Morgen war Edmund Berg aus Munster mit neun anderen Mitgliedern des Verbands Katholischer Männergemeinschaften (VKM) nach Rollshausen aufgebrochen. Von dort ging es mit anderen Männern und Frauen in Prozession nach Germershausen. Eine Stunde lang waren sie zu Fuß unterwegs. Der Hochnebel lichtete sich und bei strahlend blauem Himmel empfing sie der Marienwallfahrtsort.

„Ich möchte Gott für die Nachspielzeit danken, die er mir nach einer schweren Operation gewährt hat“, erklärte Karl Hinze vom VKM aus Laatzen. Zu zehnt waren sie angereist.

Mit den Fahrrad trafen zwölf Eichsfelder, darunter Christian Schwedhelm von der Kolpingsfamilie Mingerode, auf der Wallfahrtswiese ein. Er schätze die Gemeinschaft, erklärte er. Auf den Austausch nach dem Gottesdienst freute sich Jürgen Thiele von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) aus Duderstadt. „Der Glaube hat uns auch in schwierigen Zeiten immer gestärkt“, betonte Eichsfelderin Mechthild Nolte, die ihren Mann Willi Nolte auf dem Fahrrad nach Germershausen begleitete.
 


Karl Hinze ist bei der Wallfahrt dabei, um Gott zu danken.

Schon vor dem Gottesdienst nutzte der Hauptzelebrant, Domkapitular Martin Tenge, die Zeit für Gespräche mit den Pilgern. Der gebürtige Westfale, der in der Nähe von Hannover aufgewachsen ist, kennt das Eichsfeld gut, In seiner Zeit als Diözesanjugendseelsorger war er dort häufig zu Gast. Oft kam er mit jungen Menschen in den Marienwallfahrtsort. Er wolle mit dazu beitragen, versicherte Tenge, dass die Pilgerstätte auch nach dem Fortgang der Augustiner und der Schließung der Bildungsstätte St. Martin weiter gedeihe.

Tenge stand zusammen mit dem Göttinger Diakon und Wallfahrtsorganisator Martin Wirth am Altar. Dieser zeigte sich froh, dass die Männer – anders als im vergangenen Jahr – wieder nach Germershausen kommen durften. Die Hygieneauflagen waren streng. So mussten sich die Pilger vorab anmelden. Kurzentschlossene konnten das allerdings am Wallfahrtstag noch nachholen. „Wir weisen niemanden zurück“, stellte Küsterin Elisabeth Bömeke vom zehnköpfigen Ordnerteam klar.

Musikalisch gestaltete Organist Raimund Hobrecht den Gottesdienst zusammen mit dem Blas­orchster Duderstadt unter Leitung von Horst Reinewarth. Die Wallfahrt endete nach einer Zeit der Begegnung auf der Wallfahrtswiese mit einem persönlichen Segen to go.

Michael Caspar