Anstoß 30/20

„Der Herr segne dich…“

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„Allem Anfang liegt ein Zauber inne!“ ist ein  Zitat des Dichters Hermann Hesse. Zu Beginn einer neuen Aufgabe, eines neuen Amtes, eines Neustarts des Berufes oder bei einem Ortswechsel, da wird es gerne zitiert.


Ich kann diese Worte aus seinem Gedicht Stufen noch ergänzen und sagen: Allem Anfang liegen Fragen inne: Was wird kommen und wie wird es, gelingt die neue Aufgabe? Schaffe ich das?
Aber jedem Anfang liegt auch ein Segen inne! Wir kennen den sogenannten Aaronitischen Segen aus dem Alten Testament:„Der Herr segne und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“

Menschen erhoffen diese Segenszusage für ihren Weg. Als Priester darf ich immer wieder Menschen diese Segenzusage schenken, ob bei der Taufe, ob bei der Trauung, am Krankenbett oder in jeder heiligen Messe oder einfach zwischendurch, Menschen die Nähe Gottes und seinen Segen zu schenken: „Der Herr segne und behüte dich, der Herr behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.“ Diese Zusage tut gut, gibt Trost und Kraft. Auch wenn sich die Menschen, damals wie heute, von Gott abwenden oder sündigen, Gottes Zusage und Gottes Segen bleibt. Seine schützende und segnende Hand begleitet uns: „Der Herr segne und behüte dich …“ das heißt für mich: Gott steht zu mir, wie ein liebender Vater und eine liebende Mutter. Und er geht noch einen Schritt weiter, und er könnte zu mir sagen: „Wenn dich auch alle verlassen, ich verlasse dich nicht, ich stehe in Treue zu dir, ich gehe mit dir und ich beschütze dich. Und mag Krankheit, Unglück und Leid dich treffen, ich gehe mit dir durch Sorge und Leid, auch und gerade durch die dunklen Stunden, aber ebenso durch die hellen Stunden und Sternstunden des Lebens.“ So gehen wir Stufe um Stufe, Schritt für Schritt durch unser Leben. Gottes Segen geht mit und begleitet uns. Deshalb brauche ich keine Angst vor der Zukunft haben.
 
Dominikanerpater Josef kleine Bornhorst, Leipzig