Diakonweihe in Paris

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„Me voici!“ Hier bin ich! Bei jeder Weihe sagen die Kandidaten zu Beginn diese Worte. Die Diakonweihe des Hamburger Jesuiten Dag Heinrichowski (29) war aber etwas Besonderes. Sie fand in der Jesuitenkirche Saint Ignace in Paris statt.

Dag Heinrichowski empfängt die Diakonenweihe in Paris
 Dag Heinrichowski empfing mit sechs anderen Jesuiten die Diakonweihe. Foto: Fony Homsy/Jesuiten EOF

Der Hamburger Jesuit war der einzige Deutsche. Die sieben Kandidaten kamen aus Madagaskar, Indien, Ruanda, aus den USA – und Hamburg, Dag Heinrichows­ki beendet in Paris gerade ein theologisches Studium. Seit dem Abitur ist er weit herumgekommen. Angefangen mit dem Theologiestudium in Frankfurt und in Upsala und Stockholm in Schweden, wo er sich für den  Jesuitenorden entschieden hat. Im Berliner Canisius-Kolleg hat er in der Schulseelsorge gearbeitet – und im Herbst wird er seine Pariser Zeit beenden und wieder Jugendarbeit machen – als geistlicher Leiter der KSJ in seiner Heimatstadt Hamburg.

Die Arbeit mit Obdachlosen habe seine Entscheidung zu einem geistlichen Beruf gefördert, so berichtete der französische Jesuitenprovinzial François Boëdec in einer kurzen Vorstellung zur Beginn der Feier. Und dabei gab es für jeden Kandidaten auch eine Charakterisierung. Zu Dag Heinrichowski kamen die Worte: „Seine brüderliche Großzügigkeit, seine Bereitschaft, anderen zu dienen und seine Feinheit des Urteils sind anerkannt.“

Miteinander von Sprachen und Kulturen 

Die Weihe spendete der Bischof von Coutances in der Normandie, Laurent Le Boulc‘h – begleitet von Jesuiten aus vielen Ländern. In der Feier kamen mehrere Kulturen mit ihren Sprachen, ihrer Musik und ihren Gesten zu einem harmonischen Miteinander zusammen. Eine Heiligenlitanei mit Trommeln und afrikanischer Melodie – das gibt es nicht überall.

Diakon Charles Niyigena dankte in einer Abschlussrede den französischen Jesuiten, bei denen die neuen Diakone drei Jahre lang zu Gast waren. „Wir wurden willkommen geheißen als Brüder. Obwohl wir alle Ausländer waren, haben wir uns nie als Fremde gefühlt.“ Und er dankte allen Teilnehmern, die wegen Corona und den enormen Entfernungen nicht nach Paris kommen konnten. „Eure Gebete werden uns begleiten, und wir werden für euch beten.“ Die Priesterweihe für Dag Heinrichowski ist ge­plant für den 23. Oktober im Kleinen Michel in Hamburg.

Text: Andreas Hüser