Garten

Ein Kleinod hinter Klostermauern

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Überblick über den Klostergarten
Der Klostergarten in Ottbergen steht unter Denkmalschutz. Zu verdanken ist das dem Verein „Ottberger Klostergarten“. Gegründet wurde er, als 2012 die letzten Franziskaner den Ort verlassen haben.

Damals haben wir den Verein gegründet mit dem Ziel, den Fortbestand des Klostergartens zu seinem ursprünglichen Zweck, den Anbau von Obst und Gemüse, das den Bewohnern des Klosters zur Versorgung dient, zu erhalten“, erinnert sich Claus Stüvecke (72), er ist Vorsitzender des Vereins. 
Doch nur wenige Wochen stand das Kloster leer, dann zogen Franziskaner-Minoriten aus der Ordensprovinz Warschau ein. Die franziskanische Tradition ging weiter. Und Bruder Georg kümmert sich heute liebevoll um den Gemüsegarten, um seine Mitbrüder mit frischen Zucchinis, Gurken, Tomaten, Salat, Kartoffeln und vielem mehr zu versorgen. Viel Mühe und Zeit steckt der Verein, dem auch die Ordensmänner angehören, in den Garten. „In diesem Jahr haben wir dreißig neue Obstbäume auf der Streuobstwiese gepflanzt und damit den Obstbaumbestand auf über siebzig erhöht“, berichtet Stüvecke. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen, Quitten und Zwetschgen wachsen hier im Klostergarten, aber auch Beerensträucher haben ihren Platz. „Das wird alles geerntet und verarbeitet. Vorne in der Klosterpforte steht dann mal frisches, saisonales Gemüse zum Mitnehmen oder Marmelade und Apfelsaft zum Herstellungspreis.“ 
Doch nicht nur als Nutzgarten wird das Areal genutzt. „Mit seinen Bänken und Sitzgruppen lädt der Klostergarten auch ein zum Ausruhen, zum Abschalten und Seele-baumeln-lassen oder zum Gebet, beispielsweise in der Mariengrotte. Hier halten wir auch Andachten und feiern Messen. Ich lade alle zu unserem nächs-ten Freiluftgottesdienst am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, um 17 Uhr ein, mit anschließender Begegnung“, betont Stüvecke. Er freut sich darüber, dass die Renovierung der Mariengrotte so gut geklappt hat. 
Die viele Arbeit und das Engagement des Vereins wurden jetzt im Frühjahr belohnt. „Im Mai hat der Klostergarten die Denkmalschutzplakette erhalten.“ Kein Grund sich auszuruhen, das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern. „Wir wollen einen Kreuzweg im Klostergarten installieren, der fehlt hier noch“, findet Stüvecke. 

Edmund Deppe