Kirchen gestalten zur Erfurter BUGA ein eigenes Programm
Einen spirituellen Ort anbieten
Vision der Bundesgartenschau: Der Petersberg in Erfurt. |
„Wo einst Kelten und Germanen siedelten, Mönche wandelten und Soldaten exerzierten, werden zur Bundesgartenschau Besucher durch opulente Beete schlendern“, heißt es in den Vorabinformationen der Ausstellungs-Gestalter zum Erfurter Petersberg. Doch derzeit ist von der Blütenpracht noch nichts zu sehen. Dennoch laufen die Vorbereitungen weiter, auch die der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands (EKM) und des Bistums Erfurt. Diakon Thomas Kappe, von Seiten der katholischen Kirche, hofft, dass die Buga wie geplant stattfinden kann.
Thomas Kappe berichtet, dass der gemeinsame Standort der Kirchen neben der alten Klosterkirche liegt. Hier entsteht ein Pavillon mit dem Motto „Ins Herz gesät“. Inhaltlich wird das Programm in und um die Kapelle von evangelischen und katholischen Gemeinden gestaltet. Auch das Seelsorgeamt und die Caritas machen mit. „Täglich soll es um 12 Uhr und um 17 Uhr eine Andacht geben. Abends dann mit einem Reisesegen“, berichtet der Diakon.
Organisatorisch konnten die Kirchen auf ihre Erfahrungen bei der Landesgartenschau in Apolda zurückgreifen. „Es sind ja dieselben Leute. Man kennt sich und das geht sehr gut. Zudem konnten wir die Erfahrungen von Apolda einfließen lassen.“ Insgesamt waren fünf Jahre für die Vorbereitungen nötig. Jetzt kommt es darauf an, Mitstreiter im Ehrenamt zu gewinnen. Thomas Kappe: „Wir hoffen, dass sich Leute finden, die Lust darauf haben, mitzumachen.“
Ein Höhepunkt der Kirchenpräsenz wird unter anderem ein Gottesdienst zum Tag der Schöpfung sein, den Bischof Ulrich Neymeyr und Bischof Friedrich Kramer von der EKM feiern werden. An der inhaltlichen Gestaltung ist auch der Katholikenrat beteiligt. Thomas Kappe hofft auch, das viele Gemeinden aus dem Bistum zur Buga kommen und den Pavillon nutzen und als besonderen spirituellen Ort annehmen.
Der Buga-Pavillon der Kirchen ist das Zentrum ihrer gemeinsamen Präsenz. Fotos: Buga |
Neben den Kirchen werden weitere christlich geprägte Angebote die Buga bereichern. So zeigt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten die Ausstellung „Paradiesgärten - Gartenparadiese“. In der romanischen Peterskirche werden Werke der Gartenkunst in Thüringen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert dargestellt. Am Beispiel der Gartenanlagen des untergegangenen Klosters St. Peter und Paul, von dem heute nur noch die Peterskirche steht, wird die mittelalterliche Gartenkultur behandelt. Außerdem entsteht auf dem oberen Petersbergplateau ein mittelalterlicher Küchengarten, der Einblick in den Wissensschatz der Nonnen und Mönche in puncto Heilpflanzen, Kräuter und Küchengewächse gibt.
Die Bundesgartenschau findet vom 23. April bis zum 10. Oktober in Erfurt und an anderen Orten Thüringens statt.
Seelsorgeamt, Regierungsstraße 44a in 99084 Erfurt; Telefon: 03 61 / 65 72 310; E-Mail: seelsorgeamt@bistum-erfurt.de
Von Holger Jakobi