Vor 1050 Jahren wird Erzbistum Magdeburg an Weihnachten errichtet
„Erinnerung an große Geschichte“
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Weihnachten vor 1050 Jahren wird mit Adalbert der erste Erzbischof von Magdeburg eingeführt. Kaiser Otto I. hat sein Ziel erreicht, Magdeburg zum Erzbistumssitz zu machen. Ein Blick auf die Anfänge mit dem heutigen Magdeburger Bischof Gerhard Feige und Bistumshistoriker Peter Zülicke.
Der Magdeburger Dom. Hier befand sich auch einst das Mauritiuskloster. St. Sebastian, die heutige Kathedrale des Bistums, steht - nicht im Bild – westlich des Domes. | Foto: Steffen Lehmann |
Es ist Weihnachten 968. In Magdeburg herrscht reges Treiben. Fürsten und Bischöfe des Reiches sind an die Elbe gekommen. Kaiser Otto hat sie hierher gerufen. Mit der Einführung von Erzbischof Adalbert (um 910 - 981) soll die Errichtung des neuen Erzbistums bestätigt werden. Im Herbst hat der Kaiser dieses Ereignis in einem Schreiben angekündigt. Ein Jahr zuvor war in Ravenna bei einer Synode unter Leitung von Papst Johannes XIII. die Gründung des Erzbistums beschlossen worden.
„Hier wird einiges los gewesen sein“, sagt der heutige Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Im Weihnachtsgottesdienst wird er an das Geschehen vor 1050 Jahren erinnern. „Ich habe mal gesagt, dass ich da gern dabei gewesen wäre, da sich diese Gründung historisch als sehr bedeutsam erwiesen hat“, so der frühere Professor für Kirchengeschichte. „Es ist wichtig zu wissen, auf welchen Ursprüngen wir ruhen, unter welchen Bedingungen unsere Vorfahren geglaubt haben. Das hilft uns, heute Entwicklungen einzuordnen und unser Leben christlich zu gestalten.“
Erzbischof Adalbert „aber wurde von der Geistlichkeit und von allem Volke glänzend aufgenommen“, schreibt Thietmar von Merseburg (975-1018) in seiner Chronik über die Ereignisse in Magdeburg. Als der neue Erzbischof kurz vor Weihnachten nach Magdeburg kommt, hat er einen schnellen Ritt über die bereits winterlichen Alpen hinter sich, sagt Bistumshistoriker Pfarrer i. R. Peter Zülicke. Noch am 18. Oktober war er in Rom gewesen, wo Papst Johannes XIII. seine Ernennung zum Erzbischof durch Kaiser Otto I. bestätigte und ihm das Pallium als Zeichen der erzbischöflichen Würde überreichte. Geweiht werden brauchte Adalbert nicht mehr, denn er hatte bereits 961 vor einer Missionsreise in die Kiewer Russ die Bischofsweihe empfangen. In einer päpstlichen Urkunde heißt es: „Der Klerus und das Volk der heiligen Magdeburger Kirche möchten Dich … auf den erzbischöflichen Stuhl erhoben und auf diesem Sitz inthronisiert wissen.“ Der Papst mahnte den neuen Erzbischof, sein Amt treu und gewissenhaft zu verwalten: „Dein Leben sei für die Deinen eine Richtschnur.“
„Hier wird einiges los gewesen sein“, sagt der heutige Magdeburger Bischof Gerhard Feige. Im Weihnachtsgottesdienst wird er an das Geschehen vor 1050 Jahren erinnern. „Ich habe mal gesagt, dass ich da gern dabei gewesen wäre, da sich diese Gründung historisch als sehr bedeutsam erwiesen hat“, so der frühere Professor für Kirchengeschichte. „Es ist wichtig zu wissen, auf welchen Ursprüngen wir ruhen, unter welchen Bedingungen unsere Vorfahren geglaubt haben. Das hilft uns, heute Entwicklungen einzuordnen und unser Leben christlich zu gestalten.“
Erzbischof Adalbert „aber wurde von der Geistlichkeit und von allem Volke glänzend aufgenommen“, schreibt Thietmar von Merseburg (975-1018) in seiner Chronik über die Ereignisse in Magdeburg. Als der neue Erzbischof kurz vor Weihnachten nach Magdeburg kommt, hat er einen schnellen Ritt über die bereits winterlichen Alpen hinter sich, sagt Bistumshistoriker Pfarrer i. R. Peter Zülicke. Noch am 18. Oktober war er in Rom gewesen, wo Papst Johannes XIII. seine Ernennung zum Erzbischof durch Kaiser Otto I. bestätigte und ihm das Pallium als Zeichen der erzbischöflichen Würde überreichte. Geweiht werden brauchte Adalbert nicht mehr, denn er hatte bereits 961 vor einer Missionsreise in die Kiewer Russ die Bischofsweihe empfangen. In einer päpstlichen Urkunde heißt es: „Der Klerus und das Volk der heiligen Magdeburger Kirche möchten Dich … auf den erzbischöflichen Stuhl erhoben und auf diesem Sitz inthronisiert wissen.“ Der Papst mahnte den neuen Erzbischof, sein Amt treu und gewissenhaft zu verwalten: „Dein Leben sei für die Deinen eine Richtschnur.“
Das neue Erzbistum wird von Kaiser und Papst reich ausgestattet
Zugleich verlieh Johannes XIII. der Magdeburger Kirche Privilegien: Der Erzbischof sollte Primas, Erster unter den Bischöfen Germaniens sein, was sich allerdings angesichts der Ansprüche anderer Erzbischöfe nie durchsetzte, so Zülicke. Zudem sollte die Magdeburger Kirche genauso viele Kardinalkleriker wie die Römische haben. Kardinalkleriker hatten in der Art der späteren Domkapitel gottesdienstliche Aufgaben, beratende und Wahlfunktionen.
Auf seinem Ritt nach Magdeburg war Adalbert in Ancona an der Adria noch einmal mit Kaiser Otto zusammen gekommen. Der hatte dem neuen Erzbistum die Abtei Weißenburg im Elsass geschenkt, was am 31. Oktober 968 beurkundet wurde. „Mit der Schenkung eines Klosters in einem längst christlichen Gebiet sollte Magdeburg befähigt werden, die Mission in seinem Gebiet voranzubringen, das noch längst nicht christlich genannt werden konnte“, so Bistumshistoriker Zülicke. Die damit verbundene materielle und geistliche Unterstützung habe allerdings nur zu Lebzeiten Adalberts, der zuvor seit 966 Abt in Weißenburg gewesen war, funktioniert.
Kaiser Otto hatte Magdeburg schon Jahre zuvor reich ausgestattet. 929 hatte der König aus dem Geschlecht der Liudolfinger Magdeburg seiner geliebten ersten Gemahlin Editha als Morgengabe geschenkt, hier eine Pfalz errichten lassen und nach der Königskrönung 937 das Mauritius-
kloster gegründet. Nach dem Sieg gegen die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg 955 ließ er in Magdeburg eine gewaltige Kirche errichten. Dafür ließ er eigens aus Italien Marmorsäulen, Kapitelle, den Taufbrunnen, eine Marmorplatte heranschaffen, die später in den gotischen Dom integriert wurden und auf die auch im neuen Dommuseum „Ottonianum“ verwiesen wird.
Otto wollte sich einen bedeutenden Memorialort schaffen. Von Magdeburg als Zentrum des neuen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wollte er seine Macht Richtung Osten erweitern und den Glauben verbreiten. Noch heute finden sich sein Grab und das von Editha (†946) im Dom. Über Editha und ihr Grab, das 2008 geöffnet wurde, wird viel im neuen Ottonianum erzählt. 962 war Otto in Rom zum Kaiser gekrönt worden, hatte seinerseits den Päpsten im Privilegium Ottonianum den Bestand des Kirchenstaates zugesichert, aber auch von künftigen Päpsten einen Treueeid verlangt.
Schutzheiliger des Erzbistums wurde der heilige Mauritius. Bereits 960 hatte Otto I. Reliquien dieses Heiligen aus Burgund erhalten. Sie wurden im Magdeburger Mauritiuskloster aufbewahrt. Beim Sieg gegen die Ungarn hatte Otto die sogenannte heilige Lanze mit sich geführt. Sie wird mit dem heiligen Mauritius in Verbindung gebracht. Bis heute erinnert eine mittelalterliche Figur im Hohen Chor des Domes an das Patronat und auch in der Ausstellung Ottonianum wird mit dem wohl aus Afrika stammenden Soldatenheiligen bekannt gemacht.
Für das Erzbistum mussten die Bistümer Halberstadt und Mainz Gebiete abtreten. Beide Bischöfe wehrten sich dagegen und erst als sie im Februar beziehungsweise März 968 starben und Nachfolger bestimmt wurden, war es soweit. Die Grenzen des neuen Erzbistums reichten im Norden bis an die Ohre bei Haldensleben, im Osten elbaufwärts bis Jeßnitz und von dort an der Mulde entlang bis südlich von Eilenburg, im Süden bis vor Schkeuditz, und dann nordwärts die Saale und ab Nienburg die Bode entlang bis Etgersleben und bis zur Ohre.
Das Erzbistum erhielt die Suffraganbistümer Brandenburg und Havelberg, die beide schon 947/48 entstanden waren, sowie Meißen, Merseburg und Zeitz, die mit Magdeburg 968 errichtet wurden, zugeordnet. 983 gingen die Bischofssitze von Brandenburg und Havelberg jedoch im Zuge eines Slawenaufstands wieder verloren. Erst im 12. Jahrhundert konnten Bischöfe dorthin zurückkehren.
„Es waren auch damals keine einfachen Zeiten“, sagt Bischof Feige. Obwohl es seit 100 Jahren missionarische Bemühungen gab, traf Adalbert auf eine nur zu zirka 20 Prozent christliche Bevölkerung. „Dass ich in der langen Reihe stehe, die in unserem Gebiet mit den Bischöfen von Halberstadt 804 beginnt, berührt mich schon“, sagt Feige. „Aber für mein Selbstverständnis spielt es keine Rolle. Ich lebe hier und heute.“
Zugleich verlieh Johannes XIII. der Magdeburger Kirche Privilegien: Der Erzbischof sollte Primas, Erster unter den Bischöfen Germaniens sein, was sich allerdings angesichts der Ansprüche anderer Erzbischöfe nie durchsetzte, so Zülicke. Zudem sollte die Magdeburger Kirche genauso viele Kardinalkleriker wie die Römische haben. Kardinalkleriker hatten in der Art der späteren Domkapitel gottesdienstliche Aufgaben, beratende und Wahlfunktionen.
Auf seinem Ritt nach Magdeburg war Adalbert in Ancona an der Adria noch einmal mit Kaiser Otto zusammen gekommen. Der hatte dem neuen Erzbistum die Abtei Weißenburg im Elsass geschenkt, was am 31. Oktober 968 beurkundet wurde. „Mit der Schenkung eines Klosters in einem längst christlichen Gebiet sollte Magdeburg befähigt werden, die Mission in seinem Gebiet voranzubringen, das noch längst nicht christlich genannt werden konnte“, so Bistumshistoriker Zülicke. Die damit verbundene materielle und geistliche Unterstützung habe allerdings nur zu Lebzeiten Adalberts, der zuvor seit 966 Abt in Weißenburg gewesen war, funktioniert.
Kaiser Otto hatte Magdeburg schon Jahre zuvor reich ausgestattet. 929 hatte der König aus dem Geschlecht der Liudolfinger Magdeburg seiner geliebten ersten Gemahlin Editha als Morgengabe geschenkt, hier eine Pfalz errichten lassen und nach der Königskrönung 937 das Mauritius-
kloster gegründet. Nach dem Sieg gegen die Ungarn auf dem Lechfeld bei Augsburg 955 ließ er in Magdeburg eine gewaltige Kirche errichten. Dafür ließ er eigens aus Italien Marmorsäulen, Kapitelle, den Taufbrunnen, eine Marmorplatte heranschaffen, die später in den gotischen Dom integriert wurden und auf die auch im neuen Dommuseum „Ottonianum“ verwiesen wird.
Otto wollte sich einen bedeutenden Memorialort schaffen. Von Magdeburg als Zentrum des neuen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wollte er seine Macht Richtung Osten erweitern und den Glauben verbreiten. Noch heute finden sich sein Grab und das von Editha (†946) im Dom. Über Editha und ihr Grab, das 2008 geöffnet wurde, wird viel im neuen Ottonianum erzählt. 962 war Otto in Rom zum Kaiser gekrönt worden, hatte seinerseits den Päpsten im Privilegium Ottonianum den Bestand des Kirchenstaates zugesichert, aber auch von künftigen Päpsten einen Treueeid verlangt.
Schutzheiliger des Erzbistums wurde der heilige Mauritius. Bereits 960 hatte Otto I. Reliquien dieses Heiligen aus Burgund erhalten. Sie wurden im Magdeburger Mauritiuskloster aufbewahrt. Beim Sieg gegen die Ungarn hatte Otto die sogenannte heilige Lanze mit sich geführt. Sie wird mit dem heiligen Mauritius in Verbindung gebracht. Bis heute erinnert eine mittelalterliche Figur im Hohen Chor des Domes an das Patronat und auch in der Ausstellung Ottonianum wird mit dem wohl aus Afrika stammenden Soldatenheiligen bekannt gemacht.
Für das Erzbistum mussten die Bistümer Halberstadt und Mainz Gebiete abtreten. Beide Bischöfe wehrten sich dagegen und erst als sie im Februar beziehungsweise März 968 starben und Nachfolger bestimmt wurden, war es soweit. Die Grenzen des neuen Erzbistums reichten im Norden bis an die Ohre bei Haldensleben, im Osten elbaufwärts bis Jeßnitz und von dort an der Mulde entlang bis südlich von Eilenburg, im Süden bis vor Schkeuditz, und dann nordwärts die Saale und ab Nienburg die Bode entlang bis Etgersleben und bis zur Ohre.
Das Erzbistum erhielt die Suffraganbistümer Brandenburg und Havelberg, die beide schon 947/48 entstanden waren, sowie Meißen, Merseburg und Zeitz, die mit Magdeburg 968 errichtet wurden, zugeordnet. 983 gingen die Bischofssitze von Brandenburg und Havelberg jedoch im Zuge eines Slawenaufstands wieder verloren. Erst im 12. Jahrhundert konnten Bischöfe dorthin zurückkehren.
„Es waren auch damals keine einfachen Zeiten“, sagt Bischof Feige. Obwohl es seit 100 Jahren missionarische Bemühungen gab, traf Adalbert auf eine nur zu zirka 20 Prozent christliche Bevölkerung. „Dass ich in der langen Reihe stehe, die in unserem Gebiet mit den Bischöfen von Halberstadt 804 beginnt, berührt mich schon“, sagt Feige. „Aber für mein Selbstverständnis spielt es keine Rolle. Ich lebe hier und heute.“
Bischof Gerhard Feige im Museum Ottonianum vor der Urkunde, in der Kaiser Otto im November 968 die Gründung des Erzbistums Magdeburg verkündet. | Foto: Eckhard Pohl |
„Dass ich in der langen Reihe von Bischöfen stehe, berührt mich schon.“
Feige leitet heute das mit 82 000 Katholiken zahlenmäßig zweitkleinste deutsche Bistum. Erst 1994 wurde die Kirche von Magdeburg wieder zur Diözese erhoben. Das Erzbistum war in Folge der Reformation untergegangen. Feige ist nach Leo Nowak der zweite Bischof des heutigen Bistums. In Magdeburg stehen zwei Kathedralen dicht beieinander: der gotische evangelische Dom St. Mauritius und Katharina als Nachfolgebau der Bischofskirche Adalberts mit seinen rund 100 Meter hohen Türmen und die wesentlich kleinere einstige Stifts- und Pfarrkirche St. Sebastian, die seit vielen Jahren Zentrum der katholischen Magdeburger Ortskirche ist.
„Auch die evangelische Kirche versteht sich in der Tradition der frühen Kirche“, sagt Bischof Feige. Entsprechend sei das Gedenkjahr der Gründung des Erzbistums vor 1050 Jahren am Mauritiustag (22. September) mit der evangelischen Kirche, dem Land und der Stadt mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt begangen worden. Angetan zeigt sich Feige auch vom neuen Museum Ottonianum. „Ich freue mich, dass die archäologischen Funde, die in den letzten Jahren gemacht wurden, öffentlich zugänglich sind. Sie erinnern wie der Dom und das einstige Kloster Unser lieben Frauen, wo jetzt wieder die ursprüngliche Grablege von Erzbischof Norbert von Xanten (†1134) zugänglich ist, an die große Geschichte.“
Adalbert wird am 24. oder 25. Dezember 968 im Beisein päpstlicher Legaten feierlich in sein Amt eingeführt. „Klerus und Volk gaben durch Zuruf und Handerhebung die Zustimmung zur Wahl des Erzbischofs“, betont Bistumshistoriker Zülicke. Das sei damals üblich gewesen. Kaiser Otto selbst nimmt nicht an der Einführung teil. „Er hatte wegen politischer Auseinandersetzungen seit 966 über Jahre in Italien zu tun und kam erst 973 wieder nach Magdeburg“, so Zülicke.Dabei aber sind Dudo und Dodelin, die Bischöfe der Bistümer Havelberg und Brandenburg, die Adalbert Gehorsam geloben. Und auch der erste Bischof von Posen/Poznán, Jordan, ist gekommen.
Während der Weihnachtsfesttage weiht der neue Erzbischof gemäß seines päpstlichen Auftrages auch gleich die Bischöfe für die drei neuen dem Erzbistum zugeordneten Suffragandiözesen: Boso für das Bistum Merseburg, Burkhard für Meißen und Hugo für das Bistum Zeitz.
Feige leitet heute das mit 82 000 Katholiken zahlenmäßig zweitkleinste deutsche Bistum. Erst 1994 wurde die Kirche von Magdeburg wieder zur Diözese erhoben. Das Erzbistum war in Folge der Reformation untergegangen. Feige ist nach Leo Nowak der zweite Bischof des heutigen Bistums. In Magdeburg stehen zwei Kathedralen dicht beieinander: der gotische evangelische Dom St. Mauritius und Katharina als Nachfolgebau der Bischofskirche Adalberts mit seinen rund 100 Meter hohen Türmen und die wesentlich kleinere einstige Stifts- und Pfarrkirche St. Sebastian, die seit vielen Jahren Zentrum der katholischen Magdeburger Ortskirche ist.
„Auch die evangelische Kirche versteht sich in der Tradition der frühen Kirche“, sagt Bischof Feige. Entsprechend sei das Gedenkjahr der Gründung des Erzbistums vor 1050 Jahren am Mauritiustag (22. September) mit der evangelischen Kirche, dem Land und der Stadt mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Festakt begangen worden. Angetan zeigt sich Feige auch vom neuen Museum Ottonianum. „Ich freue mich, dass die archäologischen Funde, die in den letzten Jahren gemacht wurden, öffentlich zugänglich sind. Sie erinnern wie der Dom und das einstige Kloster Unser lieben Frauen, wo jetzt wieder die ursprüngliche Grablege von Erzbischof Norbert von Xanten (†1134) zugänglich ist, an die große Geschichte.“
Adalbert wird am 24. oder 25. Dezember 968 im Beisein päpstlicher Legaten feierlich in sein Amt eingeführt. „Klerus und Volk gaben durch Zuruf und Handerhebung die Zustimmung zur Wahl des Erzbischofs“, betont Bistumshistoriker Zülicke. Das sei damals üblich gewesen. Kaiser Otto selbst nimmt nicht an der Einführung teil. „Er hatte wegen politischer Auseinandersetzungen seit 966 über Jahre in Italien zu tun und kam erst 973 wieder nach Magdeburg“, so Zülicke.Dabei aber sind Dudo und Dodelin, die Bischöfe der Bistümer Havelberg und Brandenburg, die Adalbert Gehorsam geloben. Und auch der erste Bischof von Posen/Poznán, Jordan, ist gekommen.
Während der Weihnachtsfesttage weiht der neue Erzbischof gemäß seines päpstlichen Auftrages auch gleich die Bischöfe für die drei neuen dem Erzbistum zugeordneten Suffragandiözesen: Boso für das Bistum Merseburg, Burkhard für Meißen und Hugo für das Bistum Zeitz.
Von Eckhard Pohl