Baumpflanzaktion zum Abschied Propst Hamann aus Dessau

Ersatz für vertrocknete Kiefern

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Als Propst von Dessau hatte sich Matthias Hamann Geld für den Kauf von jungen Bäumen gewünscht. Jetzt wurden die ersten Esskastanien und Baumhaseln von Gemeindemitgliedern gepflanzt.

Der ehemalige Dessauer Propst, Matthias Hamann, machte mit beim Baumpflanzen am Jagdschloss Haideburg.    Foto: Holger Jakobi

 

„Ich mache mit, weil es mir ein Herzensanliegen ist“, betont Alexandra Ansorg aus Dessau. Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes interessieren sie sehr. Martina Glathe, die gerade einige Bäumchen abholt, ergänzt: „Es war eine gute Idee vom Propst, wir habe gespendet und heute sind wir beim Pflanzen mit dabei.“ Propst Matthias Hamann, heute Spiritual im Priesterseminar Erfurt, hatte sich zu seiner Verabschiedung Ende September Geld gewünscht, um junge Bäume  im Dessauer Forst pflanzen zu können. Damit wollen die katholischen Christen ein Zeichen für die Bewahrung der Schöpfung setzen, wie Pfarrer Christoph Tretschok in der Einladung betonte. Gepflanzt wurde am 19. November in der Nähe vom Jagdschloss Haideburg.
„Als biblisches Vorbild der Aktion haben wir Abraham, den Stammvater Israels, ausgewählt“, betont Pfarrer Tretschok, der heute Pfarradministrator in Dessau ist. Abraham hat als Dank für den Segen Gottes einen Baum gepflanzt. „Ein Baum schenkt Hoffnung. Wir brauchen den Mut nicht zu verlieren. Mit Gottes Hilfe werden Menschen des Friedens Zukunft haben.“
Bisher wurden 3000 Euro gesammelt. Dieses Ergebnis übertrifft die Erwartungen der Pfarrei. Tretschok: „Das hat uns sehr berührt.“ Kooperationspartner der Aktion ist der Leiter des Betreuungsforstamtes Dessau, Michael Weninger, der selbst zur Gemeinde gehört. Weninger berichtete, dass das in Teilen aufzuforstende Gelände an der B 184 ein richtiger Wald war. In den zurückliegenden Jahren starben die dominierenden Kiefern infolge von Hitze und Trockenheit. Geblieben sind Eichen, Buchen und andere Bäume. „Die Freistellen wollen wir nun mit besonderen Baumarten ergänzen“, berichtet Weninger. Die Wahl fiel auf die Baumhasel – sie wächst vom Balkan über den Kaukasus bis nach Afghanistan und hat ein sehr wertvolles Holz – und auf die Esskastanie. Diese brachten die  Römer vor 2000 Jahren in die Region Weingarten (Baden-Württemberg). „Die Bäume hier anzupflanzen ist ein Experiment, wir hoffen aber, dass es zwei Arten sind, die dem Klimawandel trotzen können“, betont Michael Weninger. Insgesamt sollen hier 500 junge Bäume gepflanzt werden.

Von Holger Jakobi