Fünf Jahre nach der Flüchtlingswelle – was ist geblieben?

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Anfangs wurden die Geflüchteten von Ehrenamtlichen stark unterstützt. Inzwischen sind einige Projekte beendet, andere entstanden neu. 

Jörg Kleinewiese (li.) und Andreas Pet­rausch
Jörg Kleinewiese (li.) und Andreas Pet­rausch sind zuständig  für Flüchtlingsarbeit im Bistum. Foto: Andreas Hüser

Im Erzbistum wurden vor fünf Jahren jede Menge Projekte ins Leben gerufen, die geflüchtete Menschen unterstützten. Sprachkurse oder Flüchtlingscafés, organisiert in Gemeinden, haben Flüchtlingen bei ihrem Start geholfen. Einige dieser Initiativen gibt es bis heute, viele sind in andere Hände übergegangen. „Ehrenamtliche haben losgelegt; Institutionen haben dann übernommen“, sagt Diakon Jörg Kleinewiese, Koordinator für diözesane Flüchtlingsarbeit. So sei  es etwa bei den Sprachkursen gewesen, die nun mehrheitlich von öffentlicher Hand angeboten würden. Private Initiativen sind zum Teil eingeschlafen zugunsten anderer Projekte. Die Kraft und Zeit von Ehrenamtlichen komme immer auch an Grenzen, so Kleinewiese. 

Das Bistum und die Caritas unterstützen derzeit viele geflüchtete Menschen, zum Beispiel durch die Härtefallberatung. „Die Asylanträge von 2015 sind abgearbeitet. Heute werden die Anträge meist professioneller bearbeitet und es geht schneller“, sagt Diakon Andreas Petrausch. Als Flüchtlingsseelsorger kümmert er sich jetzt mehrheitlich um Härtefälle. Ein weiterer Fokus liegt auf Integrationshilfen, die einen Raum für Begegnung schaffen, oder Projekte für Frauen. „Der diözesane Flüchtlingsfonds ist ausgeschöpft. Dadurch wird die Finanzierung von Projekten schwieriger“, so Jörg Kleinewiese. 

Beide Flüchtlingsexperten hoffen, dass Projekte und Flüchtlingsseelsorge erhalten bleiben, da sie einen wichtigen Anteil zur Integration beitragen können.

Text: Anna Neumann