Aussendung des Friedenslichts aus Betlehem in Weißenfels

Für alle Menschen guten Willens

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Bei einer Aussendungsfeier in Weißenfels haben katholische und evangelische Pfadfinder am dritten Advent das Friedenslicht aus Betlehem entgegengenommen, um es in die Regionen Sachsen-Anhalts zu bringen.

Martin Johannimloh, Daniela Degen, Hannah Maria Zeuner, Stefan Zimmerling und Jakob Krüger holten das Friedenslicht von Betlehem aus Linz ab. | Foto: Julia Lehnert
 

,,Ihr tut einen wichtigen Dienst, indem ihr das Friedenslicht weitergebt“, lobte Pfarrer Bernhard Schelenz aus Naumburg in der bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche St. Elisabeth in Weißenfels das Engagement von 150 Pfadfindern. Diese hatten am dritten Adventswochenende stundenlange Bahnfahrten und eine Nacht in einer Turnhalle auf sich genommen, um bei der zentralen Friedenslicht-Aussendung für Sachsen-Anhalt dabei zu sein.
 
Fünf Pfadfinder holten Licht aus Linz ab
In der Nacht zuvor war eine fünfköpfige  ökumenische Delegation aus Vertretern der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) und des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) müde, aber glücklich, mit dem Licht in Weißenfels angekommen. Sie hatten das in der Geburtsgrotte in Betlehem entzündete Licht bei der internationalen Aussendungsfeier in  Linz (Österreich) abgeholt und erlebten das diesjährige Motto ,,Frieden braucht Vielfalt – zusammen für eine tolerante Gesellschaft“ hautnah. ,,Wir haben Pfadfinder aus allen europäischen Staaten und sogar aus Russland und Amerika getroffen“, berichteten die Linz-Fahrer.
Das Friedenslicht wird seit 25 Jahren in Deutschland an „alle Menschen guten Willens“ verteilt. Bei der zentralen Aussendung für Sachsen-Anhalt in Weißenfels verknüpften Angela Degenhardt und Marta Nahlik vom Vorbereitungsteam das Jahresthema sehr anschaulich mit Worten aus der Bibel und setzten damit nachdrücklich einen Impuls für Frieden und Vielfalt. Sie verdeutlichten: ,,Jesus sieht die am Rand und holt sie in die Mitte. Er schließt alle ein. Sein Licht leuchtet überall. Es leuchtet einfach, egal, wer es anschaut. Er stellt jeden ins Licht. Und er will, dass jeder sein Licht leuchten lässt, so einzigartig und besonders, wie wir jeweils sind. Das Licht Gottes will um uns einen Schein der Geborgenheit und Gemeinschaft strahlen lassen – um uns alle.“
Eine Botschaft, die 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges immer noch aktuell ist und den Wertekanon der Pfadfinder, das Streben nach Frieden in allen Lebensbereichen, eindrucksvoll unterstrich. Mit mehr als 50 Millionen Mitgliedern ist Pfadfinden die größte Jugendbewegung weltweit.
 
Bis zum Heiligen Abend an viele Orte gebracht
Von Weißenfels aus nahm das Licht nun in Zügen und Autos seinen Weg und gelangt so bis zum Heiligen Abend durch die Pfadfinder in Gemeinden, Familien, Schulen, Krankenhäuser, Flüchtlings- und Altenheime und öffentliche Einrichtungen. Auch Landesbischöfin Ilse Junkermann, Ministerpräsident Rainer Haselhoff und Bischof Gerhard Feige werden von Pfadfindern das Licht in Empfang nehmen.
 
Von Christel Schwerin