Lehrbeauftragung für das Fach Religion erteilt

Gemeinsam vorbereitet

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Missio und Vocation
Nachweis

bph/Peter Lange

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Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (letzte Reihe links) und Bischof Heiner Wilmer (rechts daneben) beauftragten katholische und evangelische Lehrkräfte damit, nun auch das Fach Religion zu unterrichten:     Antje Apostolidis, Bettina Baertz,    Marco Bauch, Kai-Martin Hanemann, Kim Hansen, Tanja Hesse, Ursula Kramer, Bernd Liene, Barbara Meichsner, Hille Monhof, Olaf Petzold    , Mariya Popovych, Ilona Reese, Ingrid Richter, Kathrin Völling, Alexandra Waßmann, weiterhin als Vertreterinnen der Weiterbildung: Michaela Veit-Engelmann, Petra Höft, Mareike Klekamp, Christiane Frommholz, Renate Schulz.

Erstmals erhielten im Hildesheimer Dom katholische Lehrkräfte die Missio Canonica und evangelische die Vocation in einem ökumenischen Gottesdienst.Die Lehrerinnen und Lehrer dürfen nun Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen erteilen.

Die neun Protestanten und acht Katholiken dürfen mit der Beauftragung ihrer Kirchen nun neben ihren bisherigen Unterrichtsfächern in Niedersachsen auch den Religionsunterricht an Berufsbildenden Schulen durchführen. 
Im Rahmen einer zweijährigen Weiterbildung des Niedersächsischen  Landesinstitutes für schulische Qualitätsentwicklung absolvierten die angehenden Religionslehrkräfte mehrere themenbezogene Module, die sowohl fachliche als auch didaktische Inhalte enthielten. 
Dozenten beider Konfessionen bereiteten die Teilnehmer auf ihre neue schulische Aufgabe intensiv in Seminaren und Workshops vor. Mehrere Veranstaltungen verbrachte die Kursteilnehmer in der Tagungsstätte des evangelischen religionspädagogischen Instituts in Loccum und im katholischen Ludwig-Windthorst-Haus in Lingen. Auch eine Exkursion nach Berlin gehörte zum Ausbildungsprogramm. „So entstand nicht nur eine eingeschworene Gemeinschaft unter den Teilnehmern, sondern es kam auch schulübergreifende Freundschaften, die sicher auch in Zukunft zu tollen Projekten im Religionsunterricht führen“, berichtet eine Teilnehmerin.
Auch die Abschlussfeier im Dom unter der Leitung des Schaumburg-Lippischen Landesbischofs Karl-Hinrich Manzke und des katholischen Bischofs Heiner Wilmer wurde von den Absolventinnen und Absolventen mit vorbereitet. Gemeinsam wurden Fürbitten geschrieben und Lieder ausgewählt. „Dabei stellte sich heraus, dass die konfessionell übergreifende Weiterbildung zwar harmonisch abgelaufen war, eine gemeinsame Abschlussveranstaltung mit beiden Kirchen aber gar nicht so einfach zu organisieren ist“, sagt Bettina Baertz-Ruppelt, eine der Teilnehmerinnen, „ich persönlich, aber auch andere katholische Teilnehmer bedauern, dass eine Eucharistiefeier nicht möglich war.“ 

Nachgefragt:

Zeichen einer ökumenischen Haltung

In Niedersachsen soll auf Wunsch der katholischen und evangelischen Kirche ein gemeinsam verantworteter christlicher Religionsunterricht (CRU) eingeführt werden. Die KiZ hat mit Jörg-Dieter Wächter gesprochen, dem Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Bistums, wie der Fortschritt bei dieser neuen Form des Religionsunterrichts ist:

Ist diese gemeinsame, ökumenische Verleihung von Vacatio und Missio für Sie eine wichtige Wegmarke in Richtung auf den geplanten gemeinsam verantworteten christlichen Religionsunterricht (CRU) in allen Schulformen in Niedersachsen?

Bei der gemeinsamen Feier im Dom haben diejenigen Lehrkräfte die Missio canonica beziehungsweise die Vocatio bekommen, die zuvor über eine längere Zeit gemeinsam an einer Weiterbildungsmaßnahme für den Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen teilgenommen haben. Aus der gemeinsamen Zeit erwuchs der Wunsch, auch die jeweilige Sendung als ökumenische Feier durchzuführen. Deshalb hat die Sendungsfeier nichts mit dem christlichen Religionsunterricht zu tun, gründet aber in der gleichen ökumenischen Haltung und Überzeugung wie dieser.

Wie ist beim CRU der Stand der Dinge? Wer muss noch welche Entscheidung treffen?
Die Kirchen haben ein erstes Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern des Landes Niedersachsen geführt. Darin wurde die Arbeitsebene beauftragt, weitere Klärungen herbeizuführen und eine Zeitplanung zu entwickeln. 

Wann können die Religionslehrkräfte beider Konfessionen mit der notwendigen Weiterbildung beginnen und wie wird die aussehen?

Zunächst braucht die Einführung eines neuen Schulfachs gesetzliche Grundlagen, Erlasse, Regelungen, Lehrpläne. Das alles ist eine Aufgabe des Landes Niedersachsen, nicht der Kirchen. Wenn Religionslehrkräfte sich schon jetzt auf den CRU vorbereiten wollen, sollten sie sich vor allem mit den Geschwistern im Glauben, also den je anderen Konfessionen beschäftigen. 

Wann, glauben Sie, kann der CRU  an den Schulen in Niedersachsen eingeführt werden?

In der so genannten „roadmap“ haben wir bereits im Herbst 2022 den 1. August 2025 als frühestmöglichen Startpunkt benannt.  

kiz/edeppe