Aufruf des Literaturmuseums Theodor Storm in Heiligenstadt
Hasenkinder gestalten Mövenbild
Die Kinder der Hasengruppe mit ihrem Möwenbild im Theodor-Storm-Museum. Foto: Vanessa Diete |
Als die Erzieherinnen Martina Eckart und Vanessa Diete von der Aktion „Eine Möwe für Theodor Storm“ erfuhren, waren sie sich sofort einig: Wir machen mit! Wir – das waren 19 kleine „Hasen“-Kinder unterschiedlichen Alters aus der gemischten Hasengruppe im katholischen Kindergarten „St. Gerhard“ in Heiligenstadt. Zu der Aktion hatte der Leiter des Heiligenstädter Literaturmuseums „Theodor Storm“, Gideon Haut, im Mai aufgerufen: Alle Interessierten – Erwachsene und Kinder, Einzelne und Gruppen – waren eingeladen, eine Möwe zu malen, zu basteln, zu häkeln, zu stricken … Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Sämtliche Einsendungen sollten nach der coronabedingten Schließung des Museums ausgestellt werden. Gideon Haut: „Für Theodor Storm war die Möwe ein Zeichen der Hoffnung und der Erinnerung an seine Heimat.“
Mit großem Eifer, viel Fantasie und zahlreichen originellen Ideen gingen die Kinder aus der Hasengruppe ans Werk, gestalteten ein großes Möwenbild. Zuvor hatten sich die kleinen Künstler mit dem Lebensraum der Möwen beschäftigt. Ende Juni brachten sie das Bild gemeinsam ins Museum und sangen ein Lied, das sie zu diesem Zweck gelernt hatten: das Lied von der diebischen Möwe Nellie, die Fisch haben möchte. Als Belohnung gab es für die Kleinen Gummibärchen, einen Fototermin, einen Aufenthalt im Rosengarten am Haus sowie eine kurze, kindgerechte Museumsführung.
Als einen Monat später das Museumsteam und Vorstandsmitglieder des Storm-Vereins die neue Sonderausstellung vorbereiteten, stellten sie erfreut fest: Mehr als 100 Möwenbilder sind zusammengekommen. Der St. Gerhard-Kindergarten gehört zu den Teilnehmern mit den meisten Möwen.
Noch bis Mitte November kann die Ausstellung besucht werden. Martina Eckart und Vanessa Diete unterstreichen, wie wichtig es ist, schon die kleinen Kinder mit Sehenswürdigkeiten ihrer Heimatstadt vertraut zu machen. Eine besondere Freude war es für sie, als kürzlich ein Kind aus ihrer Gruppe mit den Großeltern in Heiligenstadt unterwegs war und Oma und Opa den Rosengarten am Literaturmuseum mit den Worten zeigte: „Den kenne ich vom Kindergarten.“
Von Christine Bose