Anstoss 19/19

Maria – die Knotenlöserin

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Der Name Maria gehört zu den beliebtesten Mädchennamen, ebenso Marie oder Mirjam. Die Kirche verehrt die Gottesmutter Maria mit vielen Gedenktagen und Festen.


Im Monat Mai wird ihrer besonders gedacht und vielerorts pilgern Menschen zu den Marienwallfahrtsorten. Sie singen, beten und zünden Kerzen an. Auch in unseren Gemeinden gibt es Maiandachten. Wir bitten Maria um Hilfe und danken, denn, Maria hat schon vielen geholfen. Wir wissen, in Maria ist uns eine Fürsprecherin zur Seite gestellt, die das Leben kennt, die Schmerz, Leid, Flucht und Vertreibung erfahren hat, ebenso den Jubelruf und die Ablehnung ihres Sohnes miterleben musste, bis hin zu seinem Tod am Kreuz. Sie ist auch die Mater Dolorosa, die Mutter der Schmerzen, die mitleidet und mitfühlt, sie ist die Mutter der Lebenden, aber auch die Mutter der Sterbenden. Sie ist aber nicht nur die einfache Magd und die demütige Mutter, sondern sie ist auch für mich eine starke Frau, die im Magnifikat ihre Stimme erhebt und über ihren Sohn aussagt: „Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ Das ist auch ein politisches Programm, wenn sie sagt: „Er lässt die Reichen leer ausgehn und die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben.“ Das sind starke Worte, Gott steht auf der Seite der Kleinen, der Schwachen, der Hilfsbedürftigen.

Zu allen Zeiten haben die Menschen gespürt, Maria ist eine von uns, die das Leben kennt und uns versteht. Sie ist die Mutter des guten Rates und unsere Schwester im Glauben. Es gibt ein Bild, Maria, die Knotenlöserin: In der romanischen Kirche St. Peter am Perlach, mitten in Augsburg steht das Gnadenbild. Mit großer Anmut und Andacht löst Maria einen Knoten aus einem völlig verwickelten Band. Und kleine Engel kommen  ihr hilfreich zur Seite. Die Beter die nach St. Peter kommen, vertrauen darauf, dass Maria mithilft, ihre Knoten zu lösen, wo in Ehe und Familie etwas verknotet ist, wo im Beruflichen oder im Privaten etwas verwickelt ist oder wo es die Sorgenknoten des Alltages gibt. Maria, sei Dank!
 
Pater Josef kleine Bornhorst, Leipzig