Neues aus St. Hedwig

Mit seinem bisher siebten Rundbrief informiert Dompropst Tobias Przytarski über den Fortgang der Planungen und Arbeiten rund um die Kathedrale. Das Landgerichtsverfahren gegen den Umbau wurde indes verschoben.

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So soll es einmal aussehen: Ein Modell der St. Hedwigs-Kathedrale auf dem aktuellen Planungsstand ist jetzt im Kathedralforum zu sehen.    Foto: Cornelia Klaebe

 

Es sei „eine Menge passiert“, seit er im Dezember 2018 berichtet habe, dass die Förderbescheide von Bund und Land vorliegen. Das schreibt Dompropst Tobias Przytarski in seinem neuen Rundbrief über den Fortgang von Sanierung und Umgestaltung der St. Hedwigs-Kathedrale. Im Schreiben heißt es, es seien verschiedene Ausschreibungen vorgenommen worden. So sei das Unternehmen „teamproject“ als Projektsteuerer  gewonnen worden; die Mitarbeiterin des Erzbischöflichen Ordinariats Elena Cenci unterstütze in der Bauleitung, Dr. Jan Krieger als beratender Architekt. Weiter erwähnt Przytarski den Abbau der Klais-Orgel im Sommer (Tag des Herrn berichtete) und der Sicherung und Einlagerung fast aller Kunstwerke: „Fenster, Statuen, Tabernakel und Kreuze, Einbauten aus Stein und Bronze.“
 

Nach Abschiedsandacht Reliquien geborgen
Auch die „Missverständnisse mit der Denkmalbehörde“, die zum kurzfristigen Baustopp geführt hatten, aber dann behoben werden konnten, erwähnt der Dompropst. Am 22. August, so der Leiter des Metropolitankapitels, habe er eine Abschiedsandacht am Hauptaltar gefeiert; danach seien die Reliquien geborgen worden und der Rückbau der liturgischen Einrichtungen erfolgt.

BUCHTIPP

Kathedrale aus vielen Perspektiven

Um sehr viel mehr als ein Gebäude gehe es bei der Umgestaltung der Kathedrale, schreibt Dompropst Tobias Przytarski in seinem Rundbrief. „Dem wollen wir mit der Schriftenreihe SANKT HEDWIG MITTE begegnen.“ Die ersten drei Bände der Reihe, deren Preis jeweils 9 Euro beträgt, sind jetzt im Herder-Verlag erschienen. Der erste Band „Eine Mitte, die für das Ganze steht“ von Klaus Müller behandelt das geistesgeschichtliche Umfeld des Baus der St. Hedwigs-Kathedrale. Im zweiten Band „Die Innenraumgestaltung der Sankt Hedwigs-Kathedrale“ befassen sich Klemens Richter und Benedikt Kranemann mit Überlegungen zur Innenraumgestaltung der sich im Umbau befindlichen Kathedrale. Der dritte Band befasst sich mit der Patronin: Bernhard Schneider schreibt über „Hedwig von Schlesien und die Revolution der Caritas.“ (ckl)

Zurzeit, so Przytarski, werde die Sanierung der Kuppel vorbereitet. Aus Klimaeffizienzgründen müsse deren Dämmung erneuert werden. 2020 werde ein Gerüst um die Kuppel gebaut und die Kupfereindeckung entfernt. Gleichzeitig werde der Bauantrag vorbereitet. Weiterhin hält der Dompropst Rückschau auf die Installation „Glowing Core“ der Künstlerin Rebecca Horn, die im vergangenen Herbst in der Kathedrale gezeigt wurde. Er macht auf eine neue Schriftenreihe aufmerksam (siehe Kasten unten) und bietet an, Interessierte zu besuchen und über den Stand der Arbeiten zu berichten. In St. Joseph als Ersatzort für die Kathedrale habe das Kapitel ein „einvernehmliches Miteinander“ mit der Gemeinde gefunden.
Der Termin des Landgerichtsverfahrens, das die Künstler der Schwippertschen Gestaltung der Kathedrale und deren Erben gegen die Umgestaltung führen, und das am 15. Oktober verhandelt werden sollte, wurde indes auf den 17. März 2020 verlegt. Auf Anfrage teilte der Sprecher des Kammergerichts, Thomas Heymann dem Tag des Herrn mit, es habe dafür „dienstliche Gründe“ auf Seite des Gerichts gegeben.

 

Von Cornelia Klaebe