Biker erinnern an Verunglückte
„Nicht am Glauben herumschrauben“
Mit einer Fahrt von Salzgitter nach Braunschweig haben am Sonnabend wieder Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer an verunglückte Biker erinnert.
An der Gedenkfahrt unter dem Motto „Glaube zum Selberschrauben“ waren rund 3000 Teilnehmer mit mehr als 1000 Maschinen beteiligt, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Braunschweiger Land, Tina Wachter, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die traditionelle Fahrt fand zuletzt 2019 statt und wurde in den vergangenen Jahren aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach abgesagt.
Die Tour wurde von 13 Kreuzen auf einem Anhänger begleitet. Sie standen für die im vergangenen Jahr tödlich verunglückten Biker, erläuterte Wachter. Mit dem Gedenken sollte zu Beginn der neuen Saison auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen und zur Rücksichtnahme aufgerufen werden.
In einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen St.-Martini-Kirche zogen die evangelischen Pfarrerinnen Marlen und Andrea Below unterschiedliche Vergleiche zwischen dem Motorradfahren und dem Glauben. Je mehr sie von ihrem Motorrad verstehe, wie beispielsweise die Fahrphysik sei, umso mehr Spaß könne es machen, sagte Andrea Below. Dies gelte auch für den Glauben, der mehr Halt geben könne, je mehr Glaubenserfahrungen und Gewissheit gesammelt werden. „Und das gilt ja besonders in Krisenzeiten.“
Dazu gehöre auch, an seinem Glauben dranzubleiben und an dem eigenen Glauben „selber zu schrauben“, sagte Andrea Below. Bei der Suche nach Halt könne jedoch nicht beliebig herumgeschraubt werden, bis er bequem zu einem selbst passe. „Ich kann bei meinem Motorrad auch nicht aussuchen, was ich tanke.“
Nach dem Gottesdienst kehrten die Motorradfahrer nach Salzgitter zurück, wo ein Verkehrssicherheitstag stattfand. Am Abend wurde vor dem Rathaus ein großes Lagerfeuer entzündet.
Die Gedenkfahrt wird von der „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Motorradfahrer Braunschweiger Land“ und dem Fachdienst Kultur der Stadt Salzgitter organisiert. Beteiligt sind den Angaben zufolge neben hauptamtlichen Kräften von Polizei und Feuerwehr weitere Organisationen und rund 100 ehrenamtliche Helfer. Erstmals starteten die Bikerinnen und Biker 1986 zu einer Gedenkfahrt. (epd)