Der Synodale Weg
„Reformen erforden einen langen Atem“

Der Synodale Weg muss nach Einschätzung von Bischof Heiner Wilmer nach dem Ende der letzten Vollversammlung auf allen Ebenen weitergeführt werden – vom Bistum bis zur Weltkirche.

letzten Vollversammlung in Frankfurt.
In einem Brief an alle Geistlichen und hauptberuflichen sowie ehrenamtlichen Mitarbeiter zieht der Bischof eine Bilanz der Beratungen. Für viele sei der Synodale Weg mit Hoffnungen verbunden gewesen, die zum Teil enttäuscht worden seien. Andere hätten in den Texten einen Widerspruch zur Lehre der Kirche gesehen. „Als Bischof ist es meine Aufgabe, der Einheit zu dienen. Dies zu tun ist in einer solchen Gemengelage sehr herausfordernd“, schreibt Wilmer.
Er sei dankbar, dass es nach ernsthaftem Ringen gelungen sei, Schritte voranzukommen. „Wir werden wichtige Themen in das weltkirchliche Gespräch einbringen, Reformanliegen in Deutschland weiter beraten oder in die Diözesen mitnehmen. Vor allem aber bleiben wir weiter im Gespräch, der Synodale Weg ist nicht zu Ende“, stellt der Bischof fest.
Die Beratungen hätten dazu geführt, dass in den Bistümern, auch in Hildesheim, erste konkrete Änderungen erfolgt seien. Der Bischof erinnert in diesem Zusammenhang an die neue kirchliche Grundordnung zum Schutz der Privatsphäre kirchlicher Mitarbeiter, die Einrichtung eines Diözesanpastoralrates, der die Stellung der Laien stärken soll und die Schaffung einer Stabsabteilung zur Prävention, Intervention und Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt.
Wilmer kündigt weitere Änderungen an: Ab Mai sollen neue Leitungsprojekte in den Pfarreien erprobt werden. Neben dem bisherigen Modell der Leitung durch Pfarrer werde es Beauftragungen von hauptberuflich und ehrenamtlich Mitarbeitenden an den Kirchorten geben. Durch die neuen Modelle werde auch der Anteil von Frauen in Leitungsaufgaben steigen. Noch für dieses Jahr kündigte Wilmer die Schaffung eines Diözesanwirtschaftsrates an, der den Vermögensverwaltungsrat und den Kirchensteuerrat der Diözese ersetzen wird.
Der Bischof erneuert seine bereits im Jahr 2021 erklärte Absicht, eine weitere Missbrauchsstudie in Auftrag zu geben, die bis in die Gegenwart reichen wird.
„Ich bin dankbar für den gemeinsam begonnenen Dialog über den weiteren Weg unseres Bistums und bitte Sie diesen kritisch und konstruktiv fortzusetzen“, schreibt der Bischof. Für die notwendigen Reformen brauche es einen langen Atem, die Bereitschaft zum Miteinander und die Hoffnung, „dass nicht wir es sind, die die Kirche nach unseren Vorstellungen und Interessen bauen, sondern Gott“, so der Bischof.
Den gesamten Brief von Bischof Heiner finden Sie auf der Website www.bistum-hildesheim.de
Matthias Bode